Politik

Erste Entlassungen Sexpartys haben Konsequenzen

Die Bilder waren dem US-Außenministerium zugespielt worden.

Die Bilder waren dem US-Außenministerium zugespielt worden.

(Foto: REUTERS)

Berichte über Sexpartys unter Männern eines privaten Sicherheitsdienstes an der US-Botschaft in Kabul haben zu ersten Konsequenzen geführt. Wie das Außenministerium in Washington mitteilte, wurden acht Wächter entlassen, zwei weitere hätten von sich aus gekündigt. Zugleich forderte das State Departement das Sicherheitsunternehmen ArmorGroup auf, ihr Management in Kabul auszuwechseln, sagte der Ministeriumssprecher Ian Kelly. Auch Außenministerin Hillary Clinton sei verärgert, hieß es.

Zudem ordnete die US-Regierung eine Untersuchung an. "Wenn diese Berichte zutreffen, sind dies nicht nur beleidigende Handlungen für Afghanen und Muslime. Sie sind auch beleidigend für uns und unentschuldbar", sagte Verteidigungsminister Robert Gates. Die ausschweifenden Partys und freizügigen Fotos betrunkener, nackter Männer waren Anfang der Woche bekanntgeworden.

Eine Untersuchungskommission im Auftrag des Ministeriums werde in den kommenden Tagen nach Kabul geschickt, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die demokratische US-Senatorin Clair McCaskill warnte in einem Brief an das US-Außenministerium davor, dass die Vorfälle die Sicherheitslage der amerikanischen Botschaftsangehörigen gefährden könnten.

Erniedrigende Spiele

Nun soll aufgeklärt werden, wie es zu den Exzessen kommen konnte.

Nun soll aufgeklärt werden, wie es zu den Exzessen kommen konnte.

(Foto: REUTERS)

Die Nichtregierungsorganisation "The Project on Government Oversight" hatte Anfang der Woche in einem Brief an Clinton von Entgleisungen des Sicherheitspersonals in Kabul berichtet. Auf Fotos waren nackte Männer in sexuellen Posen zu sehen. Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma, die mit der Bewachung der Botschaft beauftragt ist, hätten sich an die Organisation gewandt und auch von Misshandlungen berichtet. So seien sie von Vorgesetzten zu den erniedrigenden Spielen gezwungen worden.

Auf mehreren Fotos sind offensichtlich betrunkene Männer in homoerotischen Posen zu sehen. Ein Bild zeigt, wie ein Mann vom nackten Hinterteil eines anderen isst. Auf einer weiteren Aufnahme uriniert ein nackter Mann vor seinen Kameraden. "Das auf diesen Bildern gezeigte Verhalten ist inakzeptabel", sagte ein weiterer Außenamtssprecher Philip Crowley. "Das verletzt unsere Werte. Potenziell gefährdet es die wichtige Arbeit der US-Botschaft in Kabul. Wir finden das alle abscheulich".

Die US-Botschaft in Kabul hat nach US-Medienberichten für das Camp des Sicherheitspersonals, das nur wenige Kilometer entfernt von der US-Vertretung liegt, inzwischen ein Alkoholverbot erlassen. Außerdem seien Mitarbeiter abgestellt worden, die privaten Sicherheitsleute zu überwachen.

Quelle: ntv.de, dpa

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