Politik

Anschlag auf Geheimdienst Sharif plant erneut Rückkehr

Der frühere pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif will am Sonntag aus dem Exil wieder in sein Heimatland zurückkehren. Dies sagte ein Sprecher seiner Partei in Islamabad. Sharif werde von Saudi-Arabien nach Lahore fliegen.

Sharif hatte bereits am 10. September versucht, nach siebenjährigem Exil nach Pakistan zurückzukehren. Er wurde dann aber mehrere Stunden nach seiner Ankunft in Islamabad wieder ausgewiesen. Der Vorsitzende der Partei Pakistanische Muslim-Liga-Nawaz hat nach Medienberichten die Genehmigung zur Rückkehr, um Vorbereitungen für die am 8. Januar geplanten Parlamentswahlen treffen zu können.

Anschlag auf Geheimdienst

Bei zwei Bombenanschlägen in der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi nahe der Hauptstadt Islamabad wurden unterdessen mindestens 29 Menschen getötet. Wie die Armee mitteilte, wurde ein Bus mit Mitarbeitern des Geheimdienstes ISI in die Luft gesprengt, als er auf das Gelände des ISI-Hauptquartiers fahren wollte. Dabei kamen 27 Menschen ums Leben, mehr als 20 weitere wurden verletzt. Ein zweiter Selbstmordattentäter riss den Angaben zufolge einen Soldaten mit in den Tod, als er sich mit seinem Auto an einem Kontrollpunkt in der Nähe des Armeehauptquartiers in die Luft sprengte.

Nach Berichten des pakistanischen Fernsehsenders Dawn News wurde der Bus durch die Explosion des Sprengsatzes vollständig zerstört. Nach den Anschlägen wurde der Tatort weiträumig von Sicherheitskräften abgesperrt.

Es war der dritte schwere Anschlag auf pakistanische Sicherheitskräfte in den vergangenen Monaten. Im September waren bei einem Doppelanschlag in Rawalpindi 30 Menschen getötet worden. Wenige Tage später starben 16 Angehörige einer Eliteeinheit bei einem Anschlag auf ihr Lager nordwestlich von Islamabad. Hinter den Taten werden den Taliban nahestehende islamische Extremisten vermutet.

Urteil ohne Wert

Am Freitag hatte das oberste Gericht in Pakistan die umstrittene Wahl von Staats- und Armeechef Pervez Musharraf formell bestätigt. Das mit Regimeanhängern besetzte Gericht erklärte zuvor auch den von Musharraf am 3. November verhängten Ausnahmezustand für rechtmäßig und "im besten Interesse des Landes". Nur Stunden zuvor hatte das Commonwealth die Mitgliedschaft Pakistans ausgesetzt. Pakistan werde solange ausgeschlossen bleiben, bis "Demokratie und Rechtsstaatlichkeit" wiederhergestellt seien. Die Regierung in Islamabad nannte die Strafmaßnahme, die vor allem symbolische Bedeutung hat, "ungerechtfertigt".

Quelle: ntv.de

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