UN schlagen Alarm Simbabwe droht Hungersnot
30.03.2007, 09:00 UhrDie Vereinten Nationen haben vor einer Hungersnot in Simbabwe gewarnt. In diesem Jahr würden voraussichtlich nur rund 600.000 Tonnen Mais geerntet - etwa ein Drittel der Menge, die das Land benötige, berichtete der zuständige Direktor Rashid Khalikov dem UN-Sicherheitsrat.
Die Regierung von Robert Mugabe wolle nicht um ausländische Hilfe bitten und beharre darauf, das Volk ernähren zu können, berichtete Khalikov. Informationen, wie die Versorgungslücke geschlossen werden soll, habe die Regierung jedoch nicht vorgelegt.
"Wir rechnen in 2007 mit einem deutlichen Anstieg von Menschen, deren Ernährung nicht sicher gestellt ist", sagte er. Im vergangenen Jahr habe deren Anzahl allein in ländlichen Regionen etwa 1,4 Millionen betragen. Dazu käme eine Vielzahl von weiteren Menschen in den Städten.
S üdafrika soll vermitteln
Internationalem Druck zum Trotz setzen die südafrikanischen Staaten weiter auf eine einvernehmliche Lösung der Krise in Simbabwe. Tansanias Präsident Jakaya Kikwete sagte zum Abschluss eines zweitägigen Treffens der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC), Südafrika werde beauftragt, dafür zu sorgen, dass der Dialog zwischen dem autokratisch regierenden Staatschef Robert Mugabe und der simbabwischen Opposition intensiviert werde. Die westlichen Staaten seien zudem aufgerufen, ihre Sanktionen gegen das Land fallen zu lassen. Generell gehe es darum, die politischen Spannungen abzubauen.
Die zurückhaltende Reaktion der SADC war weitgehend erwartet worden, nachdem Kikwete schon vor den Beratungen hinter verschlossenen Türen angedeutet hatte, dass es nicht unmöglich sei, die Probleme in Simbabwe zu lösen. Westliche Staaten und die simbabwische Oppositionspartei MDC hatten von der Gruppe eigentlich gefordert, gegen Mugabes Regime einzuschreiten. Sie hatten zumindest auf eine scharfe Rüge gehofft, da Mugabe seit Wochen verstärkt gegen seine Gegner vorgeht. Simbabwe, eine ehemalige britische Kolonie, ist inzwischen so verarmt, dass Millionen Menschen das Land verlassen haben.
Mugabe selbst hatte am Donnerstag über einen Sprecher erklären lassen, der Westen könne ihm gestohlen bleiben, so lange er sich in die inneren Angelegenheiten seines Landes einmische.
Quelle: ntv.de