Politik

Drohungen und Schläge Simbabwe lässt Gefangene frei

Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat die Polizei am Sonntag rund 150 der am Vortag festgenommenen 234 Oppositionellen freigelassen. Viele von ihnen gaben an, in Haft bedroht oder geschlagen worden zu sein. Sie waren nach einer Razzia im Hauptquartier der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) in Harare in eine zentrale Polizeistation abgeführt worden, erklärte MDC-Sprecher Nelson Chamisa. Die Polizei begründete die Aktion mit der Suche nach Drahtzieher für eine Serie von Brandanschlägen.

Viele der Festgenommenen hatten an einem Treffen teilnehmen wollen, auf dem es unter anderem um Themen wie die Aids-Epidemie, aber auch die Wahlen im kommenden Jahr gehen sollte. Es sei weder eine Demonstration noch ein Protestmarsch gewesen, sagte Chamisa mit Blick auf die restriktiven Versammlungsgesetze des Landes. Die Regierung von Präsident Robert Mugabe knebelt die Opposition bereits seit Jahren durch repressive Gesetze sowie seit Anfang des Jahres zunehmend auch durch willkürliche Festnahmen.

Die MDC hat klar gemacht, dass sie im kommenden Jahr die Wahlen boykottieren werde, wenn dafür keine demokratisches Basis geschaffen werde. Der Präsident des Nachbarlandes Südafrika - Thabo Mbeki - vermittelt in dem Land und hatte vor anderthalb Wochen von ermutigenden Fortschritten berichtet. Am Sonntag warf ihm die Opposition in seinem Lande jedoch vor, der MDC einseitige Vorbedingungen zu stellen.

Quelle: ntv.de

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