Politik

Besuch für den Schuh-Werfer Sitzstreik in Bagdad

Mit einem Sitzstreik wollen Angehörige und Anhänger des Schuhwerfers von Bagdad eine Freilassung des irakischen Journalisten erreichen. Ihre Protestaktion auf einem Platz nahe der schwer bewachten Grünen Zone setzten sie den dritten Tag in Folge fort. In der Grünen Zone befinden sich der Sitz der irakischen Regierung und die US-Botschaft. Der 28-jährige Fernsehreporter Montasser al-Saidi hatte vor einer Woche Weltberühmtheit erlangt, als er den US-Präsidenten George W. Bush bei einer Pressekonferenz in Bagdad mit seinen Schuhen bewarf.

Besuch für Al-Saidi

Aus Solidarität mit Al-Saidi kamen auch in der jordanischen Hauptstadt Amman Vertreter von Gewerkschaften und Berufsverbänden zu einem Sitzstreik zusammen. Eine Abgeordnete des irakischen Parlaments will den Schuhwerfer im Gefängnis besuchen und sich ein Bild von seinen Haftbedingungen machen. Zusammen mit einem Bruder Al-Saidis habe sie beim Gericht einen Besuchstermin beantragt, sagte die Abgeordnete Seinab al-Kanani in Bagdad.

Die Abgeordnete, die der Partei des radikal-schiitischen Predigers Muktada al-Sadr angehört, sagte, sie habe am Vortag am Telefon mit Al-Saidi sprechen können. In dem Gespräch habe der Journalist bestätigt, dass er bei guter Gesundheit sei und in der Haft nicht gefoltert werde. Allerdings sei er bei der Festnahme unmittelbar nach dem Schuhwurf schwer misshandelt worden. Die Sicherheitspolizisten hätten ihm einen Zahn ausgeschlagen und ihm Quetschungen an Gesicht und Schultern zugefügt.

Al-Saidi hatte, als er die Schuhe warf, dem US-Präsidenten zugerufen: "Das ist der Abschiedskuss für Dich, Du Hund." Nach Einschätzung von Juristen droht ihm eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Ein Termin für das Verfahren steht noch nicht fest. Am vergangenen Mittwoch war er erstmals einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden.

Quelle: ntv.de

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