Putin "unter Bedingungen" zur Aufnahme bereit Snowden bittet Russland um Asyl
01.07.2013, 18:57 Uhr
Edward Snowden steht vor einer Zukunft in Russland.
(Foto: AP)
Der von den USA gesuchte NSA-Mitarbeiter Snowden könnte in Russland bleiben. Der 30-Jährige beantragt Asyl. Kreml-Chef Putin hat schon angedeutet, dass dem stattgegeben werden wird - sofern Snowden ein wichtiges Versprechen abgibt.
Der frühere US-Geheimdienstler Edward Snowden hat Asyl in Russland beantragt. Das teilte die Konsularabteilung des russischen Außenministeriums auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo mit, wie die Agentur Interfax meldete. Dort hält sich Snowden auf.
Die britische Journalistin Sarah Harrison, die Snowden auf der Flucht begleitet, habe ein entsprechendes Gesuch am Sonntagabend übergeben, sagte der diensthabende Konsul Kim Schewtschenko. Er habe den Antrag des Amerikaners per Kurier an das russische Außenministerium weitergeleitet.
Kremlchef Wladimir Putin hatte Snowden zuvor das Bleiberecht angeboten. Russland liefere "niemals jemanden aus", sagte Putin. Auch im Falle Snowdens habe die russische Regierung nicht diese Absicht, sagte er. Allenfalls seien Agenten des russischen Geheimdienstes, die im Ausland festgehalten wurden, gegen in Russland verurteilte Ausländer "ausgetauscht" worden, fügte Putin hinzu. Snowden müsse sich nur an "eine Bedingung" halten, sagte Putin. "Er muss seine Tätigkeit einstellen, die darauf abzielt, unseren amerikanischen Partnern zu schaden".
Um den 30-jährigen Snowden, der von den US-Behörden wegen Spionage per Haftbefehl gesucht wird, gibt es ein internationales Tauziehen. Snowden hatte vor einigen Wochen groß angelegte Ausspähprogramme von Geheimdiensten in den USA und Großbritannien publik gemacht. Die US-Behörden haben seinen Pass für ungültig erklärt, er hat kein gültiges Visum für Russland.
Der "Los Angeles Times" zufolge beantragte Snowden in 15 verschiedenen Ländern Asyl. Der frühere Vertragsarbeiter des US-Geheimdienstes NSA soll die Anträge russischen Diplomaten im Transitbereich des Moskauer Flughafens überreicht haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen russischen Regierungsmitarbeiter. "Er hat aus Verzweiflung gehandelt, nachdem Ecuador nicht anerkannt hat, dass Snowden politisch verfolgt wird", so der Beamte. Unklar blieb zunächst, um welche Länder es sich bei den Asylanträgen handelte.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP