Rakete trifft Hochzeitsgesellschaft Soldaten kommen vor Kriegsgericht
02.01.2015, 09:32 Uhr
Viele Kinder und Frauen wurden durch die Rakete getötet oder verletzt.
(Foto: AP)
Anders als zunächst behauptet, sind nicht die Taliban für einen Angriff auf eine Hochzeitsgesellschaft verantwortlich. Stattdessen soll die Rakete von der Armee abgefeuert worden sein. Zwei Soldaten sollen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach dem tödlichen Raketenangriff auf eine Hochzeitsgesellschaft in Afghanistan ermittelt die Armee gegen zwei Soldaten. Sie werden beschuldigt, das Geschoss abgefeuert zu haben, sagte Mohammed Jan Rasoulyar, der stellvertretende Provinzgouverneur von Helmand.
Bei dem Raketeneinschlag am Mittwoch im Distrikt Sangin starben nach jüngsten offiziellen Angaben mindestens 17 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder. Die von den Behörden beschuldigten Taliban hatten zuvor bereits bestritten, einen Anschlag auf die Hochzeitsfeier verübt zu haben.
Polizeiangaben zufolge war ein Armeeposten von Extremisten beschossen worden. Als diese das Feuer erwiderten, traf ein Geschoss das Haus, in dem sich die Hochzeitsgesellschaft aufhielt. Die beiden Schützen sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden, sagte Rasoulyar. Er gab die Zahl der Opfer mit 17 Toten und 53 Verletzten an. Augenzeugen sprachen von etwa 30 Toten.
In Sangin war es zuvor immer wieder zu Gefechten zwischen Taliban und afghanischer Armee gekommen. Der Distrikt gilt als eine der unsichersten Gegenden in der Provinz.
Quelle: ntv.de, mli/dpa