Politik

"Teheran unberechenbar" Sorge nach Zwischenfall auf See

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat die Bedrohung amerikanischer Schiffe durch iranische Militärboote in der Meerenge von Hormus kritisiert. "Dies ist eine sehr unbeständige Region, und die Gefahr, dass ein solcher Vorfall eskaliert, ist real", sagte Gates. "Es ist eine Mahnung an uns, dass die Regierung in Teheran unberechenbar ist."

Dagegen hatte Teheran jegliche Provokation von amerikanischen Marineschiffen im Persischen Golf vehement dementiert. "Die Marine der Revolutionsgarden hat weder amerikanische Marineschiffe in der Straße (von Hormus) angegriffen noch provoziert", sagte ein Sprecher der iranischen Revolutionsgarden dem Nachrichtensender Al-Alam.

Laut US-Medienberichten ereignete sich der Vorfall am vergangenen Samstag. Die US-Marineschiffe wurden demnach von Booten der Revolutionsgarden "belästigt und extrem provoziert".

Der Sprecher des iranischen Außenamts Mohammad Ali Hosseini, bezeichnete den Vorfall als "völlig normal". Ähnliches sei "schon öfters" am Persischen Golf passiert, sagte Hosseini der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Sobald sich beide Seiten identifiziert hatten, sei das Problem auch beigelegt worden.

Dagegen berichtete der US-Fernsehsender unter Berufung auf US- Militärs von "bedrohlichen Bewegungen" der fünf iranischen Boote: Sie hätten sich den drei Marineschiffen mit hohem Tempo sehr stark genähert, in einem Fall bis auf eine Entfernung von nur etwa 180 Metern. Weiteren Medienberichten zufolge waren die US-Schiffe sogar zu Ausweichmanövern gezwungen.

Zudem hätten die Iraner Funksprüche mit Drohungen ausgesendet, hieß es bei CNN. In einem von ihnen habe es geheißen: "Ich gehe Euch an den Kragen. Ihr werdet in ein paar Minuten explodieren." Danach habe die Besatzung eines der Boote weiße Behälter mit unbekanntem Inhalt ins Wasser abgeworfen. Als Reaktion auf die Drohungen seien auf den US-Schiffen die Geschützstellungen bemannt worden, und Offiziere hätten kurz vor dem Feuerbefehl gestanden, als die iranischen Boote abrupt abgedreht seien.

CNN zitierte einen Militärvertreter mit den Worten, es sei die schwerste Provokation auf See seit Jahren. Das Weiße Haus forderte von Teheran Zurückhaltung. "Wir rufen die Iraner dazu auf, von solchen Provokationen Abstand zu nehmen, die zu einem gefährlichen Vorfall in der Zukunft führen könnten", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Gordon Johndroe.

Quelle: ntv.de

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