Machtwechsel in Griechenland Sozialisten feiern Wahlsieg
04.10.2009, 20:38 Uhr
Die Anhänger der Sozialisten feiern den Wahlerfolg auf der Straße.
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Mit Hupkonzerten und Feuerwerk feiern die Anhänger der Sozialisten den Wahlsieg ihrer Partei. Sie wird aller Voraussicht nach die absolute Mehrheit der Abgeordneten im Parlament stellen und kann künftig allein regieren.
Karamanlis will vieles ändern.
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Die griechischen Sozialisten haben die Parlamentswahlen gewonnen. Nach Auszählung von rund neun Prozent der Stimmen bekommt die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok) von Oppositionsführer Giorgos Papandreou einen Stimmenanteil von mindestens 43,3 Prozent (2007: 38,1). Die bislang regierende konservative Nea Dimokratia (ND) unter Regierungschef Kostas Karamanlis kommt demnach auf 36,25 Prozent (2007: 41,8).
Mit diesem Ergebnis erreichten die Sozialisten die absolute Mehrheit mit etwa 155 Abgeordneten im 300-köpfigen Parlament und werden alleine regieren. Im Zentrum Athens feierten Anhänger der Sozialisten mit Hupkonzerten und Feuerwerk die Rückkehr ihrer Partei an die Macht nach fünfeinhalb Jahren auf der Oppositionsbank.
Kommunisten ziehen ins Parlament ein
Der Einzug ins Parlament gelang nach den Prognosen auch den Kommunisten, die sieben Prozent bekommen. Die nationalistisch-religiöse Völkische Orthodoxe Gesamtbewegung (LAOS) erreichte 5,25 Prozent und wird ebenfalls im Parlament vertreten sein. Zudem schaffte das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) mit 3,9 bis 4,9 Prozent den Sprung ins Parlament. Dagegen verpassen die Grünen mit 2,5 Prozent den Einzug. In Griechenland gilt eine Drei-Prozent-Hürde.
Karamanlis muss sich verabschieden von der Macht.
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Karamanlis hatte vor einem Monat nach mehreren Skandalen und schlechten Umfragewerten für seine Partei vorzeitige Wahlen angesetzt. Regulär wären sie erst im September 2011 fällig gewesen. Mit einer Staatsverschuldung von rund 260 Milliarden Euro ist jeder Grieche im Durchschnitt mit rund 25.000 Euro verschuldet. Papandreou versprach, die Vetternwirtschaft zu bekämpfen und mit Staatsgeldern die Wirtschaft anzukurbeln. Die griechischen Sozialisten sind proeuropäisch.
Quelle: ntv.de, dpa