Boom am Arbeitsmarkt sei Dank Sozialkassen sind prall gefüllt
12.04.2012, 13:50 Uhr2011 gibt es in Deutschland weniger Arbeitslose als im Vorjahr. Zudem sind die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel nicht weiter gestiegen. In der Summe bereiten diese Faktoren den Sozialversicherungen einen satten Überschuss. Mit 13,8 Milliarden Euro ist der so hoch wie lange nicht mehr.
Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat der Sozialversicherung im vergangenen Jahr einen kräftigen Überschuss von 13,8 Milliarden Euro beschert. Das waren 10,9 Milliarden mehr als 2010, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der höchste Überschuss seit fünf Jahren. Zuletzt war der Überschuss 2006 mit 20,6 Milliarden Euro höher.
Neben der positiven Konjunktur ließ unter anderem auch der Anstieg des Krankenkassenbeitrags von 14,9 auf 15,5 Prozent die Einnahmen steigen. Sie legten innerhalb eines Jahres insgesamt um 2,1 Prozent auf 526,1 Milliarden Euro zu. Zur Sozialversicherung gehören vor allem die Agentur für Arbeit, die Kranken-, Unfall-, Renten- und Pflegeversicherung.
Die Ausgaben lagen mit 511,9 Milliarden Euro knapp (0,1 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Dazu kommt noch ein Saldo aus haushaltstechnischen Berechnungen der Krankenversicherung von 400 Millionen Euro, wie die Statistiker berichteten.
Rentenkasse nimmt mehr ein
Besonders kräftig legten die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, also deren Versichertenbeiträge, zu. Der Anstieg der Ausgaben wurde zugleich von den Gesetzen - zur Arzneimittelmarktneuordnung und zur ausgewogeneren Finanzierung - begrenzt. Damit wies die gesetzliche Krankenversicherung einen Finanzierungsüberschuss von 9,3 Milliarden Euro aus - 5,8 Milliarden Euro mehr als 2010.
Die gesetzliche Rentenversicherung steigerte ihren Überschuss binnen Jahresfrist dank höherer Einnahmen um 2,7 Milliarden Euro auf 4,4 Milliarden. Der Finanzierungsüberschuss der sozialen Pflegeversicherung erreichte mit 300 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres.
Die Bundesagentur für Arbeit nahm dagegen deutlich weniger ein als im Vorjahr, weil die Arbeitgeber 2011 keine präventive Insolvenzgeldumlage bezahlen mussten. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt drückte die Ausgaben der Bundesagentur aber noch kräftiger als die Einnahmen. Das Finanzierungsdefizit betrug damit nur noch 100 Millionen Euro nach 3,1 Milliarden im Jahr 2010.
Quelle: ntv.de, dpa