Politik

Erstmals einstimmig Späte Verurteilung Francos

Erstmals seit dem Ende der Franco-Diktatur haben alle Parteien im spanischen Parlament das Unterdrückungsregime von General Francisco Franco verurteilt. Der Verfassungsausschuss beschloss zudem, die Regierung mit der Suche und Exhumierung von mehr als 30.000 Vermissten des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) zu beauftragen.

Bei den meisten von ihnen handelt es sich um Republikaner und Mitglieder der so genannten Internationalen Brigaden, die von den faschistischen Franco-Truppen hingerichtet und in namenlosen Massengräbern verscharrt worden waren.

Der Beschluss fiel mit dem Todestag Francos zusammen, mit dem 1975 auch die Diktatur endete und der Prozess der Demokratisierung begann.

Die regierende konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Jos Mara Aznar hatte sich bislang als einzige Partei gegen eine solche Verurteilung gesperrt. Der relativ reibungslose Übergang zur Demokratie war vor allem wegen eines ungeschriebenen "Pakts des Schweigens" möglich gewesen, der von Historikern aber zunehmend kritisiert wird, weil er eine Vergangenheitsbewältigung unmöglich mache.

Der Ausschuss beschloss auch eine Wiedergutmachung für die so genannten "Kinder des Krieges": 4.000 Jungen und Mädchen wurden damals auf der Flucht vor den Franco-Truppen von der republikanischen Zone aus ins Ausland geschickt, vor allem in die Sowjetunion. Sie durften nicht mehr zurück. Bislang galten sie offiziell nicht als Exilanten. Nun sollen ihnen ihre Rechte wieder zuerkannt werden, darunter die spanische Staatsangehörigkeit und das Wahlrecht.

Quelle: ntv.de

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