Politik

Mecklenburg-Vorpommern wählt Spannend wird es für die Kleinen

Wahlspruch der Aktion "Storch Heinar" vor dem Landtag in Schwerin.

Wahlspruch der Aktion "Storch Heinar" vor dem Landtag in Schwerin.

(Foto: dpa)

Die Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern sind immer schlechter zu motivieren. Bis 14.00 Uhr gehen nicht einmal 30 Prozent zur Wahl. Auch wenn die SPD in letzten Umfragen deutlich vor der CDU liegt und damit das Ergebnis schon klar scheint, könnte es für FDP und NPD eng werden. Unklar ist auch, ob die Grünen erstmals in den Landtag kommen und damit eine rot-grüne Mehrheit möglich ist.

Erwin Sellering mit seiner Frau Britta nach der Stimmenabgabe in Schwerin.

Erwin Sellering mit seiner Frau Britta nach der Stimmenabgabe in Schwerin.

(Foto: dpa)

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat sich eine deutlich geringere Wahlbeteiligung abgezeichnet als vor fünf Jahren. Bis 14.00 Uhr hätten 29,8 Prozent der 1,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte die Landeswahlleiterin mit. 2006 hatte die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 35,4 Prozent gelegen. Ministerpräsident Erwin Sellering dürfte im Amt bestätigt werden. Seine SPD führt in Umfragen deutlich vor der CDU. Es gilt daher auch als wahrscheinlich, dass die große Koalition fortgesetzt wird.

Silke Gajek könnte die Grünen erstmals in den Landtag führen.

Silke Gajek könnte die Grünen erstmals in den Landtag führen.

(Foto: dpa)

Spannend könnte es werden, wenn die Grünen erstmals den Sprung in den Schweriner Landtag schaffen und eine rot-grüne Mehrheit zustande kommen sollte. Sellering hat sich bislang auf keinen Koalitionspartner festgelegt. Die Grünen gelten aber bundesweit als der Wunschpartner der Sozialdemokraten. Auch eine Koalition mit der Linkspartei wäre theoretisch möglich.

NPD und FDP als Wackelkandidaten

Besonderes Augenmerk liegt auf dem Abschneiden der rechtsextremen NPD. Sie ist derzeit noch im Landtag vertreten, scheitert in Umfragen aber knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP muss ebenfalls um den Wiedereinzug in den Schweriner Landtag bangen.

Wichtig für die beiden Parteien könnte noch der Umstand werden, dass der Wahlkreis Rügen I erst zwei Wochen später abstimmt. Dort war mitten im Wahlkampf ein CDU-Kandidat gestorben, weshalb die Landeswahlleiterin den Termin für Rügen um 14 Tage verschob. Sollten NDP oder FDP nun knapp über oder unter der Fünf-Prozent-Hürde landen, könnten die Wähler auf Rügen ihre Stimme strategisch einsetzen, um die Parteien gezielt aus dem Landtag zu kegeln oder hineinzuhieven.

Lorenz Caffier wurde mit seinem Slogan "C wie Zukunft" zum Gespött des eigenen Wahlkampfs.

Lorenz Caffier wurde mit seinem Slogan "C wie Zukunft" zum Gespött des eigenen Wahlkampfs.

(Foto: dpa)

Mit seinem Wahlkampf hatte sich Lorenz Caffier Anfang August bundesweite Aufmerksamkeit verschafft. Der plakatierte Slogan "C - wie Zukunft" brachte dem Spitzenkandidaten der CDU allerdings mehr Häme als Respekt ein. Der CDU-Politiker kann dem Fehlstart trotzdem etwa Positives abgewinnen. Immerhin habe das Plakat seinen Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert. Vergleich zu Sellering hätte Caffier allerdings keine Chance. Nur 17 Prozent der Wähler würden ihm laut Umfragen bei einer Direktwahl ihre Stimme geben. Sellering käme auf 70 Prozent.

Bundespolitisch kaum von Bedeutung

Bundesweit wird der Wahl allerdings keine große Bedeutung zugemessen. Auf die Mehrheiten im Bundesrat hat die Abstimmung keinen wesentlichen Einfluss. Bei der Landtagswahl 2006 hatte die SPD 30,2 Prozent der Stimmen erhalten, die CDU 28,8, die Linkspartei 16,8, die FDP 9,6 und die NPD 7,3. Die Grünen hatten mit 3,4 Prozent den Einzug in den Landtag verpasst.

Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr. Mit ersten Zwischenergebnissen wird ab 19.00 Uhr gerechnet. Das offizielle Endergebnis steht erst nach der Nachwahl im Wahlkreis Rügen I am 18. September fest.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen