Politik

Regelt Nordkorea die Nachfolge? Spekulationen um Kim

Spekulationen ranken sich um den Besuch von Kim Jong Il in China. Der exzentrische Machthaber lässt die Welt rätseln. Möglicherweise ging um die Nachfolge Kims durch seinen Sohn Kim Jong Un. Die Unerfahrenheit seines noch recht jungen Sohnes mache Kim Sorge, heißt es.

Kims Karosse in der nordostchinesischen Stadt Changchun.

Kims Karosse in der nordostchinesischen Stadt Changchun.

(Foto: REUTERS)

Bei seinem überraschenden Besuch in China ist Nordkoreas Militärmachthaber Kim Jong Il nach südkoreanischen Berichten vermutlich mit Staats- und Parteichef Hu Jintao zusammengetroffen. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Hinweis auf Geheimdienstinformationen berichtete, gibt es Anzeichen für ein solches Treffen in der nordostchinesischen Stadt Changchun. Nach unbestätigten Berichten soll Chinas Präsident in der Region gerade Urlaub machen. Südkoreanische Quellen gingen davon aus, dass sich Kim Jong Il inzwischen wieder auf den Heimweg gemacht hat.

Hilfe für das verarmte Nordkorea und die Flutopfer dürfte nach Einschätzung von Beobachtern auch eine wichtige Rolle bei Kim Jong Ils Besuch in China gespielt haben. Außerdem wurde spekuliert, dass der gesundheitlich angeschlagene 68-Jährige die chinesische Führung über seine Überlegungen für seine Nachfolge unterrichtet haben könnte. Als potenzieller Nachfolger gilt sein Sohn Kim Jong Un, der bei einem Anfang September bevorstehenden wichtigen Parteitreffen auf einen hohen Posten gehoben werden könnte.

Kims Sohn fehlt die Erfahrung

Dem Sender NHK gelingt diese Aufnahme, die Hu und Kim zeigen soll.

Dem Sender NHK gelingt diese Aufnahme, die Hu und Kim zeigen soll.

(Foto: AP)

Die Unerfahrenheit seines Sohnes mache Kim Jong Il Sorge, hieß es. So sei Unterstützung aus China für ihn besonders wichtig, sagte Liu Ming, Korea-Experte der Shanghaier Akademie der Sozialwissenschaften der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post. "Anders als Kim Jong Il, der schon lange vorher auf die Nachfolge vorbereitet wurde, ist sein 28-jähriger Sohn ein neues Gesicht, das nicht genügend Zeit hatte, um Regierungserfahrungen zu sammeln, Beziehungen aufzubauen und eine Basis für Autorität innerhalb der regierenden Partei und der Armee aufzubauen - und das beunruhigt den Führer am meisten."

Chinas Regierung hüllte sich wie bei früheren Besuchen Kim Jong Ils auf nordkoreanischen Wunsch hin in Schweigen über dessen Reise. Der Militärführer verließ laut Yonhap mit einem Konvoi sein Hotel in Changchun. Sein Besuch fand unter strengster Geheimhaltung statt. Filmaufnahmen des japanischen Fernsehens NHK zeigten einen Mann umringt von Sicherheitsbeamten an dem Hotel, in dem Kim Jong Il gewesen sein könnte.

Quelle: ntv.de, rts

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