Politik

Kreml drangsaliert Opposition Spezialkräfte filzen Wohnungen

Bei Demonstrationen der Opposition kommt es oft - wie hier Anfang Mai - zu heftigen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

Bei Demonstrationen der Opposition kommt es oft - wie hier Anfang Mai - zu heftigen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

(Foto: AP)

In Russland soll es am Samstag einen "Marsch der Freiheit" in Moskau geben. Dem Kreml scheint dies nicht zu passen, in mehreren Städten durchsuchen Sicherheitskräfte die Wohnungen von Oppositionellen. Menschenrechtler fühlen sich an dunkle Sowjetzeiten erinnert.

Wenige Tage vor einer geplanten Großkundgebung gegen Kremlchef Wladimir Putin haben russische Sicherheitskräfte Wohnungen von Oppositionellen durchsucht. Die Beamten stürmten am frühen Morgen in Moskau und Nischni Nowgorod die Wohnungen von Mitgliedern der Bewegungen "Solidarnost" und "Anderes Russland", wie Ilja Jaschin, einer der Oppositionsführer, bei Twitter berichtete. Die Opposition hat für diesen Samstag zu einem "Marsch der Freiheit" durch Moskau aufgerufen.

Die prominente Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa kritisierte, die Razzien in der Dunkelheit erinnerten an die Sowjetzeit. Erst vor kurzem hatte Regierungschef Dmitri Medwedew die Ermittlungsbehörden aufgefordert, "Grundregeln" einzuhalten. Bereits im Juni hatten maskierte Spezialeinheiten Wohnungen und Büros von Oppositionsführern kurz vor einer Großdemonstration durchsucht.

Die Behörden begründeten die neuen Durchsuchungen bei drei "Zeugen" mit Ermittlungen wegen der Planung von Massenunruhen. Dieser Vorwurf gegen führende Regierungsgegner war in einem Film ("Anatomie des Protests 2") erhoben worden, den das Staatsfernsehen vor wenigen Wochen ausgestrahlt hatte.

Quelle: ntv.de, dpa

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