CIA-Attentäter in Afghanistan Spur zu Anschlag in Madrid
12.01.2010, 22:40 Uhr
Doppelagent Humam Chalil Abu Mulal el Balawi (rechts im Bild) hat in einer Videobotschaft zu weiteren Anschlägen aufgerufen.
Der Selbstmordattentäter des Anschlags auf die CIA in Afghanistan ist einem spanischen Medienbericht zufolge auch in die Terroranschläge auf Pendlerzüge in Madrid im März 2004 verwickelt gewesen.
Der Jordanier Humam Chalil Abu Mulal El Balawi habe damals das Bekennerschreiben verfasst, berichtete der Radiosender Cadena Ser. Der bei der spanischen Zeitung ABC eingegangene Brief sei mit dem Namen Abu Dudschana El Chorasani unterzeichnet gewesen - ein Pseudonym, das von El Balawi auf mehreren islamistischen Internseiten verwendet worden sei. Westliche Geheimdienste untersuchen den Angaben zufolge die mögliche Verbindung zwischen dem Jordanier und den Madrider Anschlägen.
Offenbar Doppelagent
El Balawi hatte sich am 30. Dezember auf dem US-Stützpunkt im ostafghanischen Chost in die Luft gesprengt und sieben CIA-Agenten und einen jordanischen Geheimdienstmitarbeiter mit in den Tod gerissen. Der Islamist hatte sich offenbar als Doppelagent in die Geheimdienste der USA und Jordaniens eingeschlichen. El Balawi soll mit der Nummer zwei von Al-Kaida, Aiman el Sawahiri, in Kontakt gestanden haben.
Bei den Anschlägen auf vier Pendlerzüge in Madrid waren am 11. März 2004 191 Menschen getötet und mehr als 1800 weitere verletzt worden. Zu der Tat bekannten sich radikale Islamisten. Sie gaben an, im Auftrag des Terrornetzwerks Al-Kaida gehandelt zu haben, um die Präsenz spanischer Truppen im Irak zu rächen.
Quelle: ntv.de, AFP