Politik

Streit um Kosovo "Status-Neutrale" angestrebt

Die Vermittler im Konflikt über den künftigen Status des Kosovo sehen nach Medienberichten keine Chance mehr für eine Einigung zwischen Serben und Kosovo-Albanern. Der deutsche EU-Vertreter Wolfgang Ischinger sagte dem Radiosender "Voice of America", alle Vorschläge der Vermittler-Troika aus EU, Russland und den USA seien von beiden Seiten abgelehnt worden, wie Fernsehsender in Serbien und im Kosovo berichteten. Als Alternative werde nun eine "status-neutrale" Vereinbarung angestrebt, die keine Unabhängigkeit des Kosovo mehr beinhaltet.

Bei der jüngsten Verhandlungsrunde am 5. November in Wien hatte es keine Annäherung gegeben. Die Vermittler der "Kosovo-Troika" bemühen sich, einen Kompromiss zwischen Serbiens Angebot einer Autonomie und der Forderung der Kosovo-Albaner nach vollständiger Unabhängigkeit zu finden. Die Frist für die Gespräche läuft am 10. Dezember ab. Die Kosovo-Albaner haben angekündigt, die Provinz danach auch ohne Einigung für unabhängig zu erklären.

Ischinger sagte am späten Dienstagabend in Washington den Berichten zufolge, es gebe noch immer keine Versuche der Zusammenarbeit von Serben und Albanern. Im Kosovo lebt eine Mehrheit von Albanern und eine serbische Minderheit bewohnt. Seit 1999 steht die Provinz unter UN-Verwaltung. In der Vereinbarung sollen nun Fragen wie die wirtschaftliche Zusammenarbeit, Handel und der Kampf gegen Kriminalität geregelt werden. "Diese Vereinbarung kann nicht die Uneinigkeit über den Status lösen", wurde Ischinger zitiert. Es werde deshalb kein Wort über den Status enthalten.

Für den 20. November ist ein letzter Gesprächstermin mit Serben und Albanern in Brüssel angesetzt, ehe die internationalen Vermittler am 10. Dezember ihren Bericht über die Zukunft des Kosovo UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vorlegen müssen.

Quelle: ntv.de

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