Brief "versehentlich" abgeschickt? Steinbrücks Erpresser stellt sich
09.09.2013, 19:13 Uhr
Vermutete den Schreiber in seinem Umfeld: SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.
(Foto: dpa)
SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück liegt richtig: Der Erpresser, der ihn zum Rücktritt von seiner Kandidatur zwingen wollte, kommt aus seinem Umfeld. Der Mann stellt sich selbst der Staatsanwaltschaft. Den Brief habe er nicht absichtlich abgeschickt, gibt er zu Protokoll.
Der Erpresser von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich gestellt. Der Verfasser des Briefs an Steinbrücks Ehefrau Gertrud meldete sich bei der Staatsanwaltschaft Bonn. Der Mann habe angegeben, das Schreiben "versehentlich" abgeschickt zu haben, teilte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel mit.
In dem Brief wird Steinbrück und seiner Ehefrau Gertrud vorgeworfen, vor 14 Jahren eine Putzfrau illegal beschäftigt zu haben. Der Schreiber drohte damit, dies öffentlich zu machen, falls Steinbrück nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichte.
Der Mann will den Brief aus einer momentanen Verärgerung über den SPD-Kanzlerkandidaten geschrieben, aber zunächst nicht abgeschickt haben. Aus Versehen sei das Schreiben dann mit weiteren Briefen doch in die Post geraten. Dies sei ihm aufgrund der Presseberichterstattung bewusst geworden.
Der Mann habe glaubhaft eingeräumt, der Verfasser des an Steinbrücks Ehefrau Gertrud gerichteten Briefes zu sein, teilte Apostel weiter mit. Weitere Angaben machte er nicht.
Steinbrück hatte den Erpressungsversuch öffentlich und Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Polizei und Staatsanwaltschaft Bonn ermitteln wegen Nötigung. Der SPD-Politiker hatte bereits vermutet, dass der Erpresserbrief von einer Einzelperson aus seinem Wohnumfeld in Bonn geschrieben worden war.
Quelle: ntv.de, dpa