Politik

Umfrage zur Bundestagswahl Steinmeier auf neuem Tiefpunkt

In Umfragen zur Bundestagswahl verliert der SPD-Kanzlerkandidat im direkten Vergleich mit Merkel weiter an Boden und kommt auf einem neuen Tiefpunkt an. Allerdings will sich Steinmeier davon nicht beeindrucken lassen - "Politik ist keine Castingshow". Beliebtester Politiker derzeit ist Wirtschaftsminister Guttenberg, noch vor der Kanzlerin.

Steinmeier will sich angesichts der schlechten Umfragewerte nicht entmutigen lassen.

Steinmeier will sich angesichts der schlechten Umfragewerte nicht entmutigen lassen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Zwei Monate vor der Bundestagswahl ist SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier im direkten Vergleich mit Kanzlerin Angela Merkel auf einen Tiefpunkt gefallen. Im ZDF-Politbarometer wünschten sich 62 Prozent der Befragten die CDU-Vorsitzende als Regierungschefin, während sich nur 25 Prozent für ihren Herausforderer aussprachen.

Merkel vergrößerte damit ihren Vorsprung um drei auf 37 Punkte, während Steinmeier drei Punkte verlor. Für ihn verzeichnete die Forschungsgruppe Wahlen den schlechtesten Wert überhaupt. Seinen Höhepunkt bei der Kanzlerfrage hatte Steinmeier im Dezember 2008. Damals wollten 52 Prozent der Befragten Merkel als Kanzlerin und 34 Prozent Steinmeier.

Einen ähnlichen Abstand von 36 Punkten hatte die jüngste forsa-Umfrage ergeben. Darin hatten sich 56 Prozent für Merkel und nur 20 Prozent für Steinmeier ausgesprochen.

Guttenberg überholt die Kanzlerin

In der Rangliste der zehn wichtigsten Politiker verdrängte im Politbarometer Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Kanzlerin von der Spitze. Der CSU-Politiker legte um 0,3 Punkte auf den Durchschnittswert von 2,1 zu, während die Kanzlerin einen Zehntelpunkt auf 2,0 abgab. Ihnen folgen mit weitem Abstand Finanzminister Peer Steinbrück (1,1 nach 1,2) und Steinmeier (1,0 nach 1,2) auf den Plätzen Drei und Vier.

Die Bilanz der Großen Koalition fällt in der Umfrage nicht besonders schmeichelhaft aus: Nur 41 Prozent finden, dass Schwarz-Rot einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Probleme in Deutschland geleistet hat, 53 Prozent sehen dies nicht so.

Steinmeier bleibt optimistisch

Die Sonntagsfrage zum Wahlverhalten zeigt nur geringe Veränderungen: Die SPD verliert im Politbarometer einen Prozentpunkt, die FDP gewinnt einen hinzu. Alle anderen Parteien blieben unverändert. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen demnach CDU/CSU auf 36 Prozent, die SPD auf 24 Prozent, die FDP auf 14 Prozent, die Linke auf neun Prozent und die Grünen auf elf Prozent.

Steinmeier zieht trotz der schlechten Umfragewerte gelassen in den Bundestagswahlkampf. "Politik ist keine Castingshow, es geht nicht um Mätzchen oder Gaukeleien", sagte er der "Bild"-Zeitung. Der Wahlkampf beginne in der nächsten Woche - "und abgerechnet wird am 27. September". Steinmeier ergänzte: "Bis dahin wird den Menschen klar werden, was sie tatsächlich bekommen, wenn Schwarz-Gelb in diesem Land an die Macht käme."

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in der Zeit vom 21. bis 23. Juli 1224 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP

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