Saddam als Märtyrer? Steinmeier besorgt
06.01.2007, 09:43 UhrBundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich nach der Hinrichtung Saddam Husseins besorgt über die weitere Entwicklung im Irak gezeigt. Steinmeier sagte der "BamS", die Auswirkungen der Exekution des Ex-Präsidenten seien zwar noch nicht ganz absehbar. Es bestehe jedoch das Risiko, dass die Hinrichtung an einem islamischen Feiertag und ihre Verbreitung in den Medien die Grundlage dafür schaffen könnten, Saddam zu "einem Märtyrer für seine Anhänger zu machen". "Erste Hinweise darauf geben uns die vielen Besuche an seinem Grab", fügte Steinmeier hinzu. Ob es zu einer weiteren Eskalation der Gewalt komme, sei aber jetzt noch nicht klar.
Steinmeier betonte, dass die Bundesregierung auch weiterhin keine Truppen in den Irak entsenden werde. Angesichts der sehr gefährlichen Lage sei es auch nach wie vor "nicht verantwortbar, zivilen Hilfsorganisationen vom Technischen Hilfswerk bis hin zum Roten Kreuz einen Einsatz im Irak nahe zu legen, sagte Steinmeier. Allerdings bleibe es dabei, dass Deutschland anderweitige Anstrengungen außerhalb des Irak fortsetze – etwa im Bereich der Ausbildung von irakischen Sicherheitskräften, Richtern oder Verwaltungspersonal.
Quelle: ntv.de