Politik

"Mit mir als Kanzler" Steinmeier will die Ampel

Der SPD-Kanzlerkandidat spricht sich gegen eine Fortsetzung der Großen Koalition nach der Bundestagswahl und damit für eine Ampelkoalition unter seiner Führung aus.

Steinmeier wird vom Aufwind des TV-Duells getragen.

Steinmeier wird vom Aufwind des TV-Duells getragen.

(Foto: Reuters)

"Ich will eine Koalition, die die SPD von vorne führt, mit mir als Kanzler", sagte Frank-Walter Steinmeier der "Süddeutschen Zeitung". Der Außenminister zeigte sich sicher, dass eine Koalition zwischen den Unionsparteien und der FDP nicht zustande kommen werde: "Für Schwarz-Gelb wird es keine Mehrheit geben." Er bekräftigte seine Ablehnung einer Koalition mit der Linken.

Der Kanzlerkandidat hielt sich für das Amt des Regierungschefs "gute Nerven, Krisenerfahrung, Durchsetzungskraft, Blick nach vorne, Vernunft und Realismus" zugute. Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) warf er vor, sie handele "zu situativ" und "zu kurzatmig", außerdem sei sie "nicht ambitioniert genug".

Rot-Rot ausgeschlossen

Indirekt warb Steinmeier für Koalition mit Grünen und FDP. Zwischen seiner Partei und den Liberalen gebe es etwa im Bereich der Bürgerrechte oder der Außenpolitik große Schnittmengen.

Ein rot-rotes Bündnis auf Bundesebene schloss Steinmeier bis 2013 aus. Die Absage an die Linke gelte für die komplette Legislaturperiode, sagte er der "Sächsischen Zeitung".

Konzepte der 90er Jahre

Steinmeier vertrat die Ansicht, Merkel habe sich erst für die staatliche Rettung des Autobauers Opel engagiert, nachdem von der SPD bereits ein Investor vorgeschlagen worden sei. Zudem bekräftigte er, in der Frage der Nutzung der Kernenergie gebe es einen Dissens zwischen SPD und Union. "Wer jetzt wie Schwarz-Gelb auf Atomkraft setzt, reißt einen gesellschaftlichen Großkonflikt wieder auf, führt die Frage der Energieversorgung in die Ungewissheit der 90er Jahre zurück und erstickt den Boom der erneuerbaren Energien", sagte Steinmeier.

Quelle: ntv.de, dpa

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