Politik

Vorzeitiger Rentenerguss Stiegler hat die "Schnauze voll"

Lang hat es nicht gehalten, das Machtwort des Kanzlers. Noch am Montag hatte Gerhard Schröder nachdrücklich die "Kakophonie" aus den Reihen seiner Partei beklagt, die der Regierungspolitik "absolut unzuträglich" sei. Und schon am Dienstag ging das Lärmen weiter.

Im "Tagesspiegel" meldete sich der stellvertretende SPD-Fraktionschef Ludwig Stiegler mit drastischen Sprüchen zu Wort. Wie vor ihm bereits SPD-Generalsekretär Olaf Scholz lehnt Stiegler die von den Grünen geforderte baldige Rentenreform ab. Die eingesetzte Rürup-Kommission halte er für unnötig.

"Ejaculatio praecox"

Weiter erklärte Stiegler, er sei auch gegen die von Schröder angeregte Einrichtung der Kommission zur Reform der sozialen Sicherungssysteme gewesen, da durch die Kommission der Eindruck erweckt werde, es werde eine umfassende Reform geben.

Massiv ging Stiegler die Kommission-Mitglieder an, die in den vergangenen Tagen öffentlich Vorschläge zur Reform des Rentensystems gemacht hatten, darunter auch Kommissions-Chef Bert Rürup. "Ich habe die Schnauze voll davon, dass wir vor unseren Mitgliedern und Wählern täglich den Kopf hinhalten müssen für dieses Professoren-Geschwätz." Er fügte hinzu: "Ich erwarte, dass Professoren wie Herr Rürup uns nicht länger mit ihrer Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) beglücken."

Den Grünen, die mehrfach eine umfassende Reform des Rentensystems gefordert hatten, warf Stiegler Profilierungssucht vor.

Und was sagt der Kanzler zu alldem? Der reagierte gelassen. Wenn Stiegler wieder jemanden gescholten habe, dann laufe das nach dem Muster: "Wenn das Herz voll ist, dann läuft der Mund über".

Quelle: ntv.de

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