Politik

CSU dementiert Stoiber Chef der EVP?

Der scheidende bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber strebt nach einem Bericht des "Focus" offenbar den Vorsitz der Europäischen Volkspartei (EVP) in Brüssel an. Unter Berufung auf mehrere bayerische Kabinettsmitglieder berichtete das Magazin am Samstag vorab, Stoiber liebäugele mit dem Posten, weil er sich in dieser Funktion weiterhin zu allen politischen Themen äußern könnte. Zudem würde er stärker als bisher auf internationalem Terrain agieren, woran Stoiber zunehmend Gefallen gefunden habe. "Da hängt sein Herzblut dran", wird ein Kabinettsmitglied zitiert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel werde entsprechende Karrierepläne Stoibers "wohlwollend unterstützen", berichtete das Magazin unter Berufung auf Kreise des bayerischen Kabinetts weiter. Als Motive wurden genannt, die CDU-Vorsitzende sähe Stoiber tatsächlich gerne auf diesem Posten oder wolle damit sicherstellen, dass er nach Abgabe seines Regierungs- und Parteivorsitzes Ende September nicht ständig die Berliner Politik kommentiere.

Derzeit führt der frühere belgische Regierungschef Wilfried Martens die EVP, in der die christdemokratischen und konservativen Parteien der EU zusammengeschlossen sind. Der 70-jährige Christdemokrat, der seit 1990 das Amt innehat, war 2006 bis zum Jahr 2009 als Vorsitzender bestätigt worden.

Die CSU hat den Bericht über Stoibers angebliche Zukunftspläne dementiert. "Das sind Meldungen ohne Substanz", sagte Parteisprecher Hans Michael Strepp am Samstag auf Anfrage in München. "Stoiber strebt keine Ämter an - und die EVP hat gerade erst Wilfried Martens neuerlich in seinem Amt bestätigt."

Quelle: ntv.de

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