Politik

Machtkampf in der CSU Stoiber macht sich Sorgen

Das Gezerre um den CSU-Vorsitz droht zu einer monatelangen Belastungsprobe für die bayerische Regierungspartei zu werden. Bei einem Krisengespräch von CSU-Spitzenpolitikern mit dem scheidenden Ministerpräsidenten und Parteichef Edmund Stoiber wurde am Freitag keine Einigung erzielt.

Die beiden Konkurrenten um Stoibers Nachfolge an der CSU-Spitze, Parteivize Horst Seehofer und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber, hielten ihre Kandidatur aufrecht. Stoiber schloss eine Abstimmung erst auf dem Parteitag Ende September nicht aus. Er kündigte weitere Gespräche in den nächsten Wochen an.

Huber betonte bei n-tv, es gehe nicht darum, Seehofer auszugrenzen. "Die Verantwortung nach Edmund Stoiber wird auf mehrere Schultern verteilt insgesamt: Da wird es einen Parteivorsitzenden geben, einen Ministerpräsidenten. Aber beide werden eine breite kompetente, engagierte Mannschaft um sich scharen."

Angst vor "normalem demokratischem Verfahren"

Eine Entscheidung auf einem Parteitag sei zwar ein "normales demokratisches Verfahren", sagte Stoiber. "Ich mache mir aber Sorgen, dass es zu Auseinandersetzungen in der Partei, nicht zwischen den Beteiligten, sondern zwischen deren Anhängern kommen könnte." Er wolle alles dafür tun, dass die CSU-Spitzenformation in den nächsten zwei bis drei Wochen geklärt werde.

Eine einvernehmliche Lösung "wäre die beste Lösung für Land und Partei", sagte Stoiber. Bei dem Treffen in der Staatskanzlei sei "viel Vertrauen neu gebildet worden". Die Vermittlungsgespräche würden auch in anderen Konstellationen fortgesetzt.

In dieser Frage dürfe "nichts übers Knie gebrochen" werden. Es gehe um langfristige Entscheidungen. "Wenn hier Fehler gemacht werden, werden wir das 2008/2009 zu spüren bekommen", warnte Stoiber mit Blick auf die Landtags- und Bundestagswahl. "Wir brauchen noch einige Zeit, weil wir die beste Mannschaft in der besten Formation aufstellen wollen."

Quelle: ntv.de

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