Politik

Etliche Tote bei Protesten Straßenschlachten erschüttern Ägypten

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(Foto: REUTERS)

Die Ägypter feiern den Angriff auf Israel vor genau 40 Jahren. Die Regierung warnt jeden, der "an diesem Tag gegen die Armee demonstriert". Viele Anhänger der Muslimbrüder ignorieren die Warnung - gewaltsame Auseinandersetzungen mit Dutzenden Toten sind die Folge.

Bei landesweiten Protesten der Muslimbrüder gegen Regierung und Militär in Ägypten ist es erneut zu tödlichen Krawallen gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur meldete, wurden dabei mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 240 verletzt. Immer wieder gab es in verschiedenen Städten Zusammenstöße zwischen Islamisten und ihren Gegnern.

Sicherheitskräfte gingen massiv gegen Unterstützer der Muslimbruderschaft vor. In Kairo wiederum griffen islamistische Demonstranten die bekannte Fernsehmoderatorin Buthaina Kamel an. Nach Angaben von Aktivisten wurde die Journalistin, die 2012 als einzige Frau versucht hatte, für das Präsidentenamt zu kandidieren, von ihnen verprügelt. Ihr Auto wurde von den Anhängern des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi schwer beschädigt. Kamel ist erklärte Gegnerin der Muslimbruderschaft.

Das Militär hatte Mursi am 3. Juli nach Massenprotesten abgesetzt. Hunderte Muslimbrüder wurden inhaftiert. Die Islamistenorganisation ist inzwischen verboten.

Auf dem zentralen Kairoer Tahrir-Platz kamen derweil Tausende Unterstützer der Armee zu den Feierlichkeiten zum 6. Oktober zusammen. Ursprünglich hatten Islamisten dort eine Großkundgebung geplant. Doch Sicherheitskräfte schirmten den Platz weiträumig ab. Wer die Zugänge passierte, musste sich von Soldaten und Polizisten durchsuchen lassen.

Am 6. Oktober wird in Ägypten der Angriff auf die israelischen Truppen 1973 gefeiert. Ein Sprecher des Übergangspräsidenten Adli Mansur, sprach vor Beginn der Feierlichkeiten eine Warnung an die Islamisten aus: "Wer an diesem Jahrestag gegen die Armee demonstriert, handelt im Sinne ausländischer Agenten und nicht als Aktivist."

Auch am Samstag war es in dem nordafrikanischen Land erneut zu Gewalt gekommen: Bei einem Feuergefecht zwischen Soldaten und Aufständischen wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Mena vier Menschen erschossen. Bewaffnete hatten laut Bericht einen Armeeposten auf einer Verbindungsstraße zwischen Kairo und der Suezkanal-Stadt Ismailia attackiert. Die Angreifer seien getötet, in ihrem Fahrzeug Sturmgewehre gefunden worden. Am Vortag hatten Unbekannte in derselben Gegend zwei Soldaten erschossen.

Quelle: ntv.de, dpa

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