Politik

Krawalle am 1. Mai Straßenschlachten in Berlin

Berlin ist am Abend und in der Nacht von den befürchteten 1.-Mai-Krawallen erschüttert worden. Im Bezirk Kreuzberg lieferten sich radikale Autonome und Polizeibeamte heftige Straßenschlachten, nachdem zwei "revolutionäre Maidemonstrationen " beendet waren.

Am Mariannenplatz steckten Vermummte mindestens fünf Autos und einige Mülltonnen in Brand, außerdem entzündeten sie Feuerwerkskörper, demolierten Bushaltestellen und errichteten Barrikaden. Die Feuerwehr musste anrücken.

Wie n-tv Reporter Werner Hubrich berichtete, flogen immer wieder Steine auf die Polizisten und deren Fahrzeuge. Straßen und Gehwege seien mit Pflastersteinen übersäht. Die Steinewerfer träten zumeist in kleinen Gruppen von vier bis fünf Mann auf und seien in aller Regel vermummt. Die 7.500 Mann starke Polizei, die einige der offenbar gewaltbereiten Demonstranten festnahm, setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Angeblich wurden Dutzende Menschen verletzt.

Auch im Bezirk Mitte, rund um den Michael-Kirchplatz, kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei.

Bereits früher am Abend hatten Jugendliche die Filiale eines Supermarktes am Oranienplatz gestürmt und Getränkeflaschen herausgetragen, wie Hubrich erläuterte. Dabei seien auch Scheiben zu Bruch gegangen.

Die Polizei hatte sich offenbar zu Recht auf "Schwerstarbeit" eingestellt. Laut Hubrich ist sie mit starker Präsenz vor Ort, versuche aber offensichtlich das Konzept der Deeskalation aufrechtzuerhalten.

Nächtliche Zusammenstöße

Bereits in der Nacht zum 1. Mai war es in Berlin und Hamburg zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Bei Krawallen im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg wurde ein Frau lebensgefährlich verletzt. Sie war von einer Flasche getroffen worden und musste von einem Notarzt wiederbelebt werden. Die Randalierer hatten die Beamten mit einem Steinhagel empfangen.

In Berlin-Kreuzberg plünderten rund 200 Jugendliche, die an dem Fest der "Antifaschistischen Aktion" teilgenommen hatten, einen Supermarkt. Die Polizei drängte die zum Teil vermummten Jugendlichen ab. Daraufhin warfen die Randalierer massiv Steine in Richtung Polizei und schossen Feuerwerkskörper auf die Beamten ab. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab, ließ Wasserwerfer auffahren und schoss Tränengas. 34 Personen wurden festgenommen. Mehr als 80 Polizisten wurden verletzt.

"Die Deeskalationsstrategie der Polizei ist mit Füßen getreten worden", stellte Polizeidirektor Michael Knape fest. Die Polizei habe sich lange zurückgehalten, aber die Auseinandersetzungen hätten dennoch nicht verhindert werden können. Aus seiner Sicht sei der Einsatz unglücklich verlaufen.

Auch im Hamburger Stadtteil St. Pauli randalierten linksorientierte Demonstranten in der Nacht zum 1. Mai. Nach Angaben der Polizei entzündeten ab 22 Uhr mehrere Gruppen Feuer auf der Straße, warfen Baustellenmaterial auf die Fahrbahnen und bewarfen Polizisten mit Steinen. 20 Demonstranten wurden festgenommen, 29 weitere in Gewahrsam genommen worden. Insgesamt zählte die Polizei bis zu 300 linksorientierte Demonstranten.

Quelle: ntv.de

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