Gedankenspiele der IG Metall Streiken mit Konzept
20.04.2002, 22:56 UhrDie IG Metall will im möglicherweise bevorstehenden Arbeitskampf ein neues Streikkonzept ausprobieren. Gewerkschaftsvize Jürgen Peters erläuterte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", anders als früher sollten nicht mehr einzelne Firmen auf Dauer bestreikt werden. Statt dessen wolle man flexibel zwischen Ausstand und Arbeit wechseln.
Mit dieser Methode will die IG Metall dem Bericht zufolge so genannte "kalten Aussperrungen" in mittelbar betroffenen Betrieben entgegenwirken. Es solle verhindert werden, dass die Arbeitnehmer ohne Lohn nach Hause geschickt werden, weil es für sie keine Arbeit gibt.
Peters kündigte an, am Montag würden alle Tarifbezirke beim Vorstand der IG Metall die Urabstimmung beantragen. Die Abstimmungen würden dann in einem oder in zwei Tarifbezirken, darunter sicherlich Baden-Württemberg, stattfinden. Zwischen der Urabstimmung und dem Streik werde es keine Verhandlungen mit den Arbeitgebern mehr geben.
Der Präsident des Bundesverbands der Industrie (BDI), Michael Rogowski, warnte, ein hoher Tarifabschluss werde Arbeitsplätze kosten. Indirekt drohte er mit einer Aufkündigung der Flächentarifverträge. Es mehrten sich Zweifel, "inwieweit die heutigen Flächentarife noch in die Landschaft passen", sagte Rogowski.
Die Metall-Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg waren am Freitag endgültig gescheitert. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in die Gespräche gegangen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt
Quelle: ntv.de