Politik

Urabstimmung am Bau Streiks ausgesetzt

In der Baubranche hat am Morgen die Urabstimmung über das gestern erzielte Tarifergebnis begonnen. Zur Urabstimmung sind die rund 350.000 Mitglieder der IG BAU im Bauhauptgewerbe aufgerufen. "Wir rechnen mit einer Zustimmung von deutlich über 50 Prozent", sagte Gewerkschaftssprecher Michael Knoche.

Zugleich wurden die flächendeckenden Streiks im Bauhauptgewerbe ausgesetzt. Nach sieben Streiktagen hatten sich die Bauarbeitgeber und die Gewerkschaft gestern auf eine stufenweise Anhebung der Einkommen um 3,2 und 2,4 Prozent geeinigt. Außerdem wird ein Mindestlohn für Facharbeiter eingeführt. Die Urabstimmung über dieses Ergebnis soll am 2. Juli abgeschlossen werden. Am 3. Juli entscheidet die Tarifkommission der Gewerkschaft über das Verhandlungsergebnis.

Auch die Arbeitgeber sind zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass das Gesamtpaket die Zustimmung der Verbände finden wird", sagte Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Die Spitzengremien der Arbeitgeberverbände wollen am 1. Juli das Tarifergebnis beraten. Der Abschluss sei zwar an der oberen Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren, sagte Knipper, im Bereich der Mindestlöhne seien jedoch Meilensteine gesetzt worden. Deshalb sei es ein "sehr innovativer und guter Tarifvertrag".

Kritik kam hingegen vom Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB), der die Einigung als viel zu hoch kritisierte. Die massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen sei vorprogrammiert, hieß es von Seiten des ZVOB, der nicht an den Tarifverhandlungen beteiligt war.

Fortgesetzt wurden nach Angaben der IG BAU am Mittwoch Streiks bei tarifungebundenen Unternehmen. Sie wurden zum Eintritt in den Arbeitgeberverband oder den Abschluss eines Haustarifvertrages aufgefordert. Betroffen von der jüngsten Streikaktion war auch die Hochtief-Tochter Streif Baulogistik in Vettelschoß bei Linz. Von dem weltweit tätigen Unternehmen verlangt die Gewerkschaft eine Tarifbindung.

Quelle: ntv.de

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