ver.di erhöht Druck Streiks bei Banken und Handel
05.07.2002, 00:01 UhrMehrere tausend Bankangestellte in Stuttgart, Ludwigsburg, Leonberg, Mannheim, Kiel, Saarbrücken und Berlin legen heute ihre Arbeit nieder. Auch im Handel macht die Gewerkschaft ver.di ernst: Arbeitsniederlegungen im Einzelhandel sollen nun auch Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern treffen.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 460.000 Beschäftigten des privaten Bankengewerbes Entgelterhöhungen und sonstige Verbesserungen im Gesamtumfang von 6,5 Prozent. Auch die Forderungen bei den regional geführten Verhandlungen im Handel entsprechen einem Gesamtvolumen von 6,5 Prozent.
Tarifstreit beim Bau beendet
Der monatelange Tarifkonflikt im Baugewerbe war zuvor beigelegt worden. Nach der Gewerkschaft stimmten nun auch die Arbeitgeber dem ausgehandelten Tarifkompromiss zu. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in Berlin teilte mit, 27 der 35 Verbände hätten für den Abschluss votiert. Auch der Hauptverband der deutschen Bauindustrie stimmte mehrheitlich zu. Hier verweigerten nur zwei von 26 Verbänden ihre Zustimmung. Der nach der Einigung am Verhandlungstisch ausgesetzte Streik sei damit beendet, sagte ein Sprecher der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau).
Unter den dem Zentralverband angehörenden Verbänden, die mit Nein stimmten, befanden sich mit Sachsen und Hessen-Thüringen auch zwei der vier größeren ostdeutschen Flächenverbände. Größere Baugewerbeverbände, die nicht zustimmten, waren zudem Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im Hauptverband stieß der Abschluss unter anderem beim Bauindustrieverband von Sachsen auf Ablehnung. Ein Sprecher des Hauptverbands wies jedoch darauf hin, dass die Tarifeinigung sowohl im Westen als auch im Osten eine eigenständige Mehrheit erhalten habe.
Die Mitglieder der IG Bau hatten sich in einer Urabstimmung mit 89,25 Prozent für den Tarifabschluss ausgesprochen. Nach sieben Streiktagen hatten sich die Gewerkschaft und die Bau-Arbeitgeber am 25. Juni in Wiesbaden auf einer stufenweise Anhebung der Einkommen um 3,2 - im Osten in der ersten Stufe um 1,87 Prozent - und 2,4 Prozent für die 850.000 Beschäftigten der Branche geeinigt. Außerdem wird ein Mindestlohn für Facharbeiter eingeführt.
Quelle: ntv.de