US-Regierung in Nöten Streit über Iran-Politik
16.06.2007, 10:13 UhrInnerhalb der US-Regierung ist ein heftiger Streit um die Iran-Politik entbrannt. Die Anhänger einer diplomatischen Lösung um Außenministerin Condoleezza Rice stünden den Verfechtern eines Militärschlages aus dem Büro von Vizepräsident Dick Cheney gegenüber, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Vertreter beider Seiten.
Rice sei zunehmend davon überzeugt, dass der Iran nur durch Verhandlungen von seinem Atomprogramm abgebracht werden kann. Ein Militärschlag würde ihrer Meinung nach zu einem Desaster führen, berichtete die Zeitung. Dagegen kämen von Seiten der Konservativen Äußerungen, welche denen des ehemaligen US-Botschafters bei den Vereinten Nationen, John Bolton, ähnelten. Dieser hatte einen Regimewechsel und einen militärischen Angriff als einzige Optionen bezeichnet, um den Iran davon abzuhalten, Atombomben zu bauen.
Die Debatte habe sich an den jüngsten Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA entzündet, wonach der Iran schon Ende des Jahres über 8000 Zentrifugen verfügen könnte und damit dem Bau einer Atombombe deutlich näher käme, hieß es in der Zeitung. Der Iran bestreitet, dass sein Atomprogramm einem militärischen Zweck dient. Es verfolge vielmehr zivile Ziele.
Quelle: ntv.de