Politik

Argentinien gibt nicht auf Streit um Falklandinseln hält an

Vor den Falklandinseln sind große Ölfelder entdeckt worden.

Vor den Falklandinseln sind große Ölfelder entdeckt worden.

(Foto: dpa)

Großbritannien und Argentinien tragen ihr Gezerre um die Falklandinseln sogar bis zum Hauptquartier der Vereinten Nationen. Dort wird dazu aufgerufen, endlich den Streit beizulegen. Helfen soll dabei die für 2013 geplante Abstimmung der Falkländer. Prognosen zufolge wird sich dann die Mehrheit dafür entscheiden, britisch zu bleiben.

30 Jahre nach Ende des Falklandkrieges hat die einsame Inselgruppe erneut die Vereinten Nationen beschäftigt. Großbritannien und Argentinien brachten ihren Streit zum UN-Hauptquartier in New York und sprachen sich gegenseitig den Anspruch auf die dünn besiedelten Inseln im Südatlantik ab. Aus Buenos Aires war extra Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner angereist, um vor dem UN-Komitee für Entkolonialisierung zu sprechen.

In London betonte unterdessen Regierungschef David Cameron, dass es über die Souveränität der Inseln "absolut keine Verhandlungen" geben werde. "Hier geht es nicht um ein globales Monopoly-Spiel, in dem Nationen Territorien untereinander aufteilen", sagte er beim jährlichen Empfang der Falkland-Regierung. "Es gibt nur einen Schatten am Horizont, und das ist die Aggression, die über das Wasser kommt", sagte er zu den Ansprüchen Argentiniens, wie die Agentur PA berichtete. London habe zwar keine "aggressiven Absichten" gegenüber Argentinien, doch sei Großbritannien fest entschlossen, die Bewohner der Falklandinseln jederzeit zu unterstützen.

"Wie können sie die Inselgruppe als britisches Territorium erklären, wenn es 14.000 Meilen von Großbritannien entfernt ist", empörte sich Kirchner in New York vor dem UN-Komitee. "Diese Inseln sind Teil des Südatlantiks und Argentiniens." Der Falkländer Roger Edward hielt ihr entgegen: "Die Regierung Argentiniens behauptet, für die Menschenrechte zu kämpfen. Was ist mit den Rechten von uns Bewohnern der Insel?" Die Regierung in Buenos Aires sei scheinheilig, die Bewohner der Insel wollten lieber Briten bleiben.

Inselbewohner sollen selbst entscheiden

Ob das wirklich so ist, soll im nächsten Jahr ein Referendum zeigen. Allerdings sind die meisten Einwohner britischstämmig. Bei einer Umfrage in den 80er-Jahren hatten mehr als 90 Prozent der Bevölkerung für den Status eines autonomen britischen Überseegebiets gestimmt. Englische Seefahrer hatten die Insel vor gut 200 Jahren entdeckt - da war Argentinien noch eine spanische Kolonie. Die UN forderten beide Seiten auf, den Streit friedlich beizulegen.

Die Inselgruppe knapp 400 Kilometer vor der Küste Argentiniens gehört zu Großbritannien, regiert sich aber selbst. Argentinien erhebt seit Jahrzehnten Anspruch auf die rohstoffreichen Inseln, die von ihnen Malvinas genannt werden. 1982 hatte die damalige argentinische Militärjunta die Inselgruppe besetzt. Der Falklandkrieg zwischen Großbritannien und Argentinien, aus dem London als Sieger hervorging, dauerte 74 Tage und kostete etwa 1000 Menschen das Leben.

Quelle: ntv.de, dpa

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