Politik

Forderung nach Todesstrafe in Österreich Stronach mischt den Wahlkampf auf

Bislang ist der Wahlkampf in Österreich nur so dahin geplätschert. Doch Milliardär Stronach fordert nun die Wiedereinführung der Todesstrafe für "Berufskiller". In allen Parteien - auch in Stronachs eigener - reagiert man empört. In der Alpenrepublik wird am 29. September gewählt.

Stronach-Plakat in Innsbruck.

Stronach-Plakat in Innsbruck.

(Foto: REUTERS)

Mit der Forderung nach Einführung der Todesstrafe hat der Milliardä r und Polit-Neuling Frank Stronach im österreichischen Wahlkampf für Empörung gesorgt. Er wolle die 1950 abgeschaffte Todesstrafe für "Berufskiller" wieder einführen, sagte der 80-jährige Gründer des Magna-Konzerns den "Vorarlberger Nachrichten". Damit sorgte der Gründer des "Team Stronach" im bislang eher ruhigen Wahlkampf für das erste Aufregerthema.

Gegenwind kam prompt von seiner eigenen und allen anderen Parteien. Stronachs Vorschlag sei Effekthascherei, welche die Rechtssicherheit in Österreich gefährde, hieß es von der SPÖ. "Wir haben - Gott sei Dank - keine Todesstrafe in Österreich" und sehr hohe menschenrechtliche Standards, die eine Todesstrafe verbieten würden, teilte die Justizministerin Beatrix Karl von der konservativen ÖVP mit.

Auch Stronachs Parteifreunde distanzierten sich. "Das ist meine persönliche Ansicht", relativierte der Milliardär später. Die Forderung werde nicht ins Parteiprogramm aufgenommen.  Stronach sitzt mit seiner wirtschaftsliberalen und euroskeptischen Partei bereits in mehreren Landtagen.

Die Österreicher wählen am 29. September ihr neues Parlament (Nationalrat). Die Alpenrepublik wird derzeit von einer Großen Koalition aus SPÖ und ÖVP unter Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) regiert. Jüngsten Umfragen zufolge deutet alles darauf hin, dass es so bleibt. Die SPÖ liegt derzeit bei 26 bis 28 Prozent, dahinter kommt die ÖVP mit 24 bis 26 Prozent. Die FPÖ wird bei 19 Prozent gesehen, die Grünen bei 15 Prozent. Das "Team Stronach" würde mit 7 Prozent in den Nationalrat einziehen. Das vom 2008 tödlich verunglückten ehemaligen FPÖ-Chef Jörg Haider gegründete BZÖ würde mit 2 Prozent die für den Einzug ins Parlament gelegte 4-Prozent-Hürde nicht überspringen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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