Politik

"Treffen war Kinderkram" Struck will Abstand zur Linken

SPD-Fraktionschef Peter Struck hat eine härtere Abgrenzung seiner Partei von der Linkspartei angemahnt. Scharf kritisierte er das Treffen junger SPD-Abgeordneter mit Parlamentariern der Linken.
"Dieses Treffen war Kinderkram", sagte er der "Bild am Sonntag". "Die an dem Treffen beteiligte 'Denkfabrik' hätte mal denken sollen, bevor sie so was macht." Wichtig sei, dass "alle daraus gelernt haben".

Zugleich warnte Struck die SPD davor, mit der Linkspartei über die Wahl von Gesine Schwan zur Bundespräsidentin zu sprechen: "Ich kann nicht zu einem solchen Gespräch raten." Struck betonte: "Wir werben nicht um die Linke. In der Bundespolitik betreiben wir eine klare Abgrenzung. Das gilt auch für die Zeit nach der nächsten Bundestagswahl." Vier Mitglieder des SPD-Forums "Denkfabrik" hatten sich kürzlich mit vier Vertretern der Linkspartei in einer Berliner Kneipe getroffen.

"Irritationen" vermeiden

Auch der konservative Seeheimer Kreis in der SPD hat ein Ende der Kontakte zwischen Sozialdemokraten und Linken-Politikern gefordert. Ein weiteres Treffen zwischen Vertretern der sogenannten Denkfabrik in der SPD und der Linkspartei dürfe es nicht geben, sagte Seeheimer-Sprecher Klaas Hübner der "Rheinpfalz am Sonntag". Die Vereinbarung, dass es keinerlei Zusammenarbeit mit der Partei von Oskar Lafontaine und Gregor Gysis auf Bundesebene geben dürfe, gelte für alle Sozialdemokraten und solle Bestandteil des Wahlprogramms werden, forderte Hübner.

Es müsse alles unterlassen werden, wodurch auch nur der Verdacht entstünde, es gebe andere Bestrebungen, mahnte SPD-Fraktionsvize Hübner. Viele in der SPD seien von den Gesprächen "überrascht und irritiert" gewesen.

"Alle sollen miteinander reden"

Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti dagegen verteidigte die Kontakte zur Linken. "Ich finde, dass Politiker auf allen Ebenen miteinander reden sollten, denn nur so kann Verständigung zustande kommen. Und das ist in der Demokratie auch so angelegt, dass man miteinander redet", sagte Ypsilanti im Deutschlandradio Kultur. Das derzeit kritisierte Treffen solle man nicht überbewerten. Auf Kreis- und auf Länderebene gebe es eine Zusammenarbeit mit den Linken. "In der Bundesebene sehen wir, dass das nicht geht. Und das halte ich auch für vertretbar", sagte Ypsilanti.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen