Politik

Beziehungen abgebrochen Sudan beschuldigt Tschad

Der Sudan hat die diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland Tschad abgebrochen. Die sudanesische Regierung begründete ihren Schritt damit, dass der Tschad die neuesten Angriffe von Rebellen auf die Hauptstadt Khartum unterstütze.

In Omdurman, der Zwillingsstadt von Khartum, kam es am Samstag zu heftigen Gefechten zwischen Kämpfern der "Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM) und Regierungstruppen. Die Bewegung erklärte auf ihrer Internetseite, sie habe den Luftwaffenstützpunkt Wadi Sajjedna im Norden der Hauptstadt eingenommen. JEM-Führer Abu Sumam sagte zudem, Hunderte seiner Kämpfe hätten bereits die Nachbarstadt Khartums erreicht.

"Destabilisierungsversuch"

Die sudanesische Regierung bestreitet das. Der Vormarsch der Rebellen sei am Widerstand der sudanesischen Truppen gescheitert, sagte ein Führungsmitglied. Es habe sich im einen vom Tschad und seinem Präsidenten Idriss Deby unterstützen "Destabilisierungsversuch" gehandelt. Die Regierung verlängerte die Ausgangssperre in Khartum auf unbestimmte Zeit.

Kämpfe seit 2003

Die JEM ist die mächtigste Rebellengruppe im Sudan. Bislang waren die Kämpfer allerdings noch nie so nah an die Hauptstadt gelangt. Seit 2003 kämpfen in der sudanesischen Krisenregion Darfur Rebellenorganisationen gegen regierungstreue Milizen und Streitkräfte. Dabei kamen nach Angaben internationaler Organisationen 200.000 Menschen ums Leben. Nach jüngsten Schätzungen der Vereinten Nationen könnten sogar bis zu 300.000 durch Krieg, Hungersnöte und Krankheiten gestorben sein.

Quelle: ntv.de

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