Friedenstruppe für Darfur Sudan stimmt endlich zu
13.06.2007, 06:49 UhrNach monatelangem Widerstand hat der Sudan einer gemeinsamen Friedenstruppe von Afrikanischer Union (AU) und UN für die Krisenregion Darfur zugestimmt. Nach AU-Angaben sollen zwischen 17.000 und 19.000 Soldaten sowie 3.700 Polizisten in Darfur stationiert werden, wo seit vier Jahren ein Bürgerkrieg tobt.
Ein ranghoher AU-Vertreter sagte, die Afrikanische Union und der Sudan rechneten nun damit, dass der Sicherheitsrat die volle Finanzierung der Truppe beschließe. Die USA äußerten unterdessen Zweifel, ob der Sudan der Stationierung nichtafrikanischer Truppen endgültig zugestimmt hat.
Sollte das Land sich diesem verweigern, wäre dies für die USA inakzeptabel, sagte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Zalmay Khalizad. Die USA haben im Sicherheitsrat Veto-Recht. Zudem gab es Unstimmigkeiten zwischen Sudan und UN, wer letztendlich bei der gemeinsamen Friedenstruppe das Sagen haben soll. Ein hochrangiger sudanesischer Vertreter beharrte zum Ende einer zweitägigen Konferenz in Addis Abeba auf einer Kontrolle durch die AU, die UN wollen allerdings ebenfalls das Oberkommando innehaben.
Die schlecht ausgestatteten 7.000 AU-Friedenssoldaten haben es bislang nicht geschafft, die Gewalt in Darfur zu stoppen. In der Provinz gehen arabische Milizen mit offenkundiger Duldung der Regierung gegen sudanesische Stämme vor. Schätzungen zufolge kamen in dem Konflikt mehr als 200.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen wurden vertrieben. Der Sudan spricht von 9.000 Toten.
Quelle: ntv.de