Neue Friedens-Hoffnung in Afrika Sudan zieht Truppen zurück
27.09.2012, 03:23 Uhr
Die beiden Länder haben vereinbart, ihre Truppen jeweils 10 Kilometer zurück zu ziehen.
(Foto: REUTERS)
Nach Jahren des Bürgerkriegs, zwei Millionen Toten und einer Spaltung des Landes erreichen der Sudan und der Südsudan Fortschritte auf dem Weg zu normalen Beziehungen. Ganz klar ist aber immer noch nicht, wo der Sudan endet und der Südsudan beginnt.

Selbstverständlich ist es nicht, dass der südsudanesische Präsident Salva Kiir und Sudans Präsident Omar Hassan al-Bashir an einem Tisch sitzen und friedlich verhandeln.
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Im Territorial- und Öl-Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan haben beide Seiten weitere Annäherungen erzielt. Es seien Einigungen über einige umstrittene Gebiete erreicht worden, darunter über eine entmilitarisierte Zone. Es gebe eine "Vereinbarung über bestimmte Gebiete", sagte der Sprecher der südsudanesischen Delegation, Atif Kiir. Sein sudanesischer Kollege Badr al-din Abdullah Badr sprach von "Fortschritt in vielen Fragen". Ein entsprechendes Teilabkommen soll an diesem Donnerstag unterzeichnet werden.
Die Einigung über die entmilitarisierte Pufferzone entlang der umstrittenen, nicht vollständig festgelegten Grenze sieht demnach vor, dass sich die jeweiligen Truppen zehn Kilometer weit ins Hinterland zurückziehen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Keine Einigung gab es über die erdölreiche Grenzregion Abyei und andere umstrittene Grenzgebiete. Laut Kiir ist die Grenzfrage insgesamt weiter offen. Eine weitere Verhandlungsrunde sei aber vereinbart worden. Anfang August hatten der Sudan und der Südsudan sich im Streit um die Aufteilung der Erdöleinnahmen geeinigt.
Die Beziehungen zwischen Khartum und Juba sind seit der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011 sehr gespannt. Der Unabhängigkeit des Südsudan war ein zwei Jahrzehnte langer Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Zentralregierung und dem Süden des Landes vorausgegangen. Bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 starben zwei Millionen Menschen.
Quelle: ntv.de, AFP