Politik

Clooneys Satelliten-Projekt deckt auf Sudan zieht Truppen zusammen

Der jahrzehntelange Bürgerkrieg zwischen Norden und Süden könnte nun wieder aufflammen.

Der jahrzehntelange Bürgerkrieg zwischen Norden und Süden könnte nun wieder aufflammen.

(Foto: dapd)

Laut dem von Schauspieler George Clooney initiierten "Satellite Sentinel Project" droht im Sudan erneut ein Bürgerkrieg. Satelliten-Aufnahmen zeigen demnach einen Truppenaufmarsch des Nordens an der Region Abyei. Das ölreiche Gebiet liegt an der Grenze zum Südsudan, der sich im Januar in einem Referendum für die Unabhängigkeit entschieden hatte.

Bei der von Hollywood-Star George Clooney initiierten Satellitenüberwachung im Sudan ist ein bedrohlicher Truppenaufmarsch entdeckt worden. Rund um die zwischen dem Norden und dem Süden umstrittene Region Abyei hätten Regierungstruppen Kampfhubschrauber, Kampfpanzer und andere schwere Waffen zusammengezogen, hieß es in New York vom "Satellite Sentinel Project". Bei den Waffen handele es sich um russische T-55-Kampfpanzer und Mi-24-Hubschrauber.

Die Verbände stünden etwa 100 Kilometer vor der Grenze Abyeis und 175 Kilometer vor der Provinzhauptstadt gleichen Namens. Damit stünden Einheiten bereit, die die südsudanesischen Truppen überrennen könnten. Das Projekt fordert internationalen Druck auf Khartum, damit die Soldaten des Nordens im April nicht angreifen. Im Mai mache dann starker Regen Truppenbewegungen fast unmöglich.

Der arabisch geprägte Norden und der "schwarze" Süden, dessen Bewohner im Januar in einem Referendum für die Unabhängigkeit ihres Landesteils gestimmt hatten, streiten sich seit langem um Abyei. Clooney hatte Ende vergangenen Jahres die UN-Agentur UNOSAT, Google und Harvard-Experten überredet, den Sudan mit Satellitenbildern aus 500 Kilometern Höhe zu überwachen.

Massaker oder einfach nur Truppenverschiebungen könnten 24 Stunden später von der ganzen Welt auf der Internetseite von UNOSAT gesehen werden. "Wir sind die Anti-Völkermord-Paparazzi", hatte Clooney gesagt. Der Südsudan wird im Juli unabhängig, zuvor müssen sich Nord und Süd noch über den genauen Grenzverlauf einigen.

Quelle: ntv.de, dpa

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