Politik

Flüchtlinge kehren zurück Südossetien geplündert

Mehr als drei Monate nach dem Krieg zwischen Russland und Georgien im Kaukasus können laut Amnesty International 20.000 geflüchtete ethnische Georgier noch immer nicht nach Südossetien zurückkehren. Wie die Menschenrechtsorganisation in einem Bericht kritisierte, finden Flüchtlinge beider Seiten bei ihrer Rückkehr Häuser und Wohnungen geplündert oder zerstört vor. Auf südossetischer Seite sei entlang der Grenze eine "Zone der Unsicherheit" entstanden, hieß es. In den vergangenen Wochen sei von dort wiederholt über Schießereien, Explosionen, Plünderungen und Entführungen berichtet worden.

Amnesty forderte die Verantwortlichen auf allen Seiten auf, Flüchtlingen und Vertriebenen so schnell wie möglich eine Rückkehr zu ermöglichen und ihre persönliche Sicherheit und die ihres Eigentums zu gewährleisten. Gleichzeitig müssten beide Konfliktparteien mögliche Kriegsverbrechen unabhängig untersuchen lassen. Dem Bericht zufolge deute alles darauf hin, dass während des Krieges im August beide Seiten schwere Verletzungen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts begangen hätten.

Wohngebiete seien gezielt bombardiert und fliehende Zivilisten angegriffen worden, hieß es. "Georgische Truppen schossen sehr zielungenaue Raketenwerfer in der Nähe von Wohngebieten ab", kritisierte Amnesty. Sowohl die russische als auch die georgische Armee hätten zudem Streubomben eingesetzt. Zahlreiche Wohnungen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen seien zerstört worden. "Im 21. Jahrhundert ist es an der Zeit, dass der andauernden Kette von Flucht und Vertreibung im Süden der russischen Föderation und im Südkaukasus ein Ende gemacht wird", erklärte der Russlandexperte von Amnesty, Peter Franck.

Quelle: ntv.de

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