Politik

Medialer Streit um die Falklandinseln "Sun" antwortet per Anzeige

Ein Argentinier verbrennt die Anzeige der "Sun" auf den Straßen von Buenos Aires.

Ein Argentinier verbrennt die Anzeige der "Sun" auf den Straßen von Buenos Aires.

(Foto: REUTERS)

Monate vor dem Einwohner-Referendum über die Zugehörigkeit der Falklandinseln rasseln beide Seiten mit dem Säbel. In Argentinien mit Präsidentin Kirchner die höchste Stelle, in Großbritannien antwortet auch der Boulevard. Die Botschaft ist eindeutig.

Die britische Boulevardzeitung "Sun" hat mit einem eigenen offenen Brief auf einen Verhandlungsappell der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner zu den umstrittenen Falklandinseln in den britischen Medien reagiert. In dem als Anzeige in der argentinischen Zeitung "Buenos Aires Herald" veröffentlichten Text rief die "Sun" Argentinien auf, die Hände von der britisch-administrierten Inselgruppe zu lassen.

"Bis die Bevölkerung der Falklandinseln sich entscheidet, argentinisch zu werden, bleiben sie entschieden britisch", hieß es in dem Text. Auf der entlegenen Inselgruppe im Südatlantik leben rund 3000 Einwohner. "Die britische Souveränität über die Falklandinseln geht bis 1765 zurück - bevor die Republik Argentinien überhaupt existierte." Der Text schließt mit den Worten: "Im Namen unserer Millionen Leser, um es anders auszudrücken: HÄNDE WEG!"

UN-Resolution von 1965

Kirchner hatte zuvor in den linksliberalen Tageszeitungen "The Guardian" und "The Independent" einen Brief in Anzeigenform veröffentlicht, in dem sie Großbritannien vorwarf, die Inselgruppe im Südatlantik vor 180 Jahren Argentinien "gewaltsam entrissen" zu haben. Sie rief Premierminister David Cameron auf, sich an eine UN-Resolution von 1965 zu halten, die beide Seiten zu Verhandlungen über die Zugehörigkeit der Inselgruppe aufruft.

Die östlich von Patagonien gelegenen Falklandinseln - oder in Argentinien Islas Malvinas genannt - gehören nach offiziellen britischen Angaben seit 1765 zu Großbritannien. Seit 1833 stehen sie unter britischer Verwaltung. Im April 1982 ließ die argentinische Militärjunta die Inselgruppe besetzen. Der darauf folgende mehrmonatige Krieg endete mit der Rückeroberung der Inseln durch die britischen Streitkräfte. Dabei wurden 255 Briten und 649 Argentinier getötet.

Der Streit um die dünnbesiedelte Inselgruppe dauert bis heute an. Die britische Regierung lehnt Verhandlungen ab. Stattdessen will sie ihre 3000 Einwohner im März in einem Referendum entscheiden lassen, ob sie britisches Überseegebiet bleiben wollen. Sollten sie dies ablehnen, soll in einem zweiten Referendum über Alternativen abgestimmt werden. Es wird jedoch mit einer großen Zustimmung für den Verbleib bei Großbritannien gerechnet.

Quelle: ntv.de, AFP

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