Entscheidung über Leben und Tod Supreme Court stärkt Geschworene
25.06.2002, 00:40 UhrDer Oberste Gerichtshof in den USA hat mit einer Grundsatzentscheidung mindestens 150 Todesurteile aufgehoben. Die Richter in Washington entschieden, dass nur Geschworene, nicht Richter über Leben und Tod von Angeklagten entscheiden können.
Ein Todesurteil durch einen Richter verstoße gegen das in der Verfassung garantierte Recht eines Angeklagten auf einen Prozess vor einem Geschworenengericht, hieß in der Begründung.
Das Urteil betrifft die US-Staaten Arizona, Idaho, Montana, Colorado und Nebraska. Dort befinden die Geschworenen über schuldig oder nicht schuldig, und ein Richter legt dann das Strafmaß fest. Die Entscheidung tritt rückwirkend in Kraft, weshalb mehr als 150 Urteile in fünf US-Staaten neu verhandelt werden müssen. Die Verurteilten könnten neue Prozesse beantragen.
Es ist die zweite wichtige Entscheidung des Supreme Courts zur Todesstrafe innerhalb einer Woche. Am vergangenen Donnerstag hatten die Richter überraschend die Hinrichtung geistig zurückgebliebener Mörder verboten.
Quelle: ntv.de