Politik

Ban: "schockierend und widerwärtig" Syrer beschießen UN-Beobachter

Die Beobachter der UN sollen den brüchigen Waffenstillstand überwachen.

Die Beobachter der UN sollen den brüchigen Waffenstillstand überwachen.

(Foto: REUTERS)

Die UN-Beobachter in Syrien geraten bei einer Untersuchung unter Beschuss. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt, Syriens Staatschef Baschar al-Assad habe "jede Legitimität verloren". Die Beobachter waren auf dem Weg zum Schauplatz eines Massakers, bei dem 78 Menschen getötet worden sein sollen.

Die UN-Beobachter in Syrien sind nach Angaben von Generalsekretär Ban Ki Moon bei dem Versuch beschossen worden, an den Ort eines mutmaßlichen zu gelangen. Ban sagte vor der UN-Generalversammlung in New York, das Feuer stammte aus Kleinkaliberwaffen. Zu den Berichten über das Massaker in Masraat al-Kubeir sagte er, es handle sich um eine "unbeschreibliche Barbarei". Ban rief den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad auf, sofort den Friedensplan des internationalen Syrien-Beauftragten Kofi Annan zu akzeptieren. "Wir sind schockiert von einem neuen Massaker in einem Dorf, das von Streitkräften des Regimes umzingelt war. Wir verurteilen diese unaussprechliche Barbarei und fordern eine Bestrafung der Schuldigen."

Nach Angaben der Aufständischen haben Sicherheitskräfte und regierungstreue Milizen in Masraat al-Kubeir mindestens 78 Dorfbewohner getötet, darunter Kinder. In syrischen Staatsmedien wurden die Berichte zurückgewiesen. Eine unabhängige Überprüfung war zunächst nicht möglich. Die Proteste gegen Assad halten seit 15 Monaten an. Dabei sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 9000 Menschen getötet worden.

"Tausende Syrer wurden getötet und ganze Familien ausgelöscht. Männer, Frauen und selbst Kinder wurden hingerichtet. Jedes Regime, das solche Taten zulässt, hat keine Legitimität mehr", sagte Ban.

Der Plan von Sondervermittler Kofi Annan bleibe das Kernstück der UN-Politik. "Als erster Schritt muss jede Gewalt enden, egal ob von den Regierungstruppen oder der bewaffneten Opposition." Ban unterstützt weiter den Einsatz der etwa 300 UN-Beobachter: "Sie sind mit großem Engagement und unter ständiger Gefahr in Syrien. Sie sind die Augen und Ohren der Weltgemeinschaft, die objektiv und vorurteilsfrei berichten. Deshalb ist ihre Mission so wertvoll."

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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