Politik

Militär verfolgt Regimegegner Syrien dringt in den Libanon ein

Bei den Unruhen in Syrien geht das Militär nicht nur im wörtlichen Sinne über seine Grenzen hinaus: Bei der Verfolgung von Regimegegnern machen die Regierungssoldaten nicht einmal mehr vor den Grenzen des Nachbarlandes halt und dringen tief in den Libanon ein. Das führt zu schweren Zwischenfällen.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat auch im Libanon zahlreiche Unterstützer.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat auch im Libanon zahlreiche Unterstützer.

(Foto: dpa)

Das syrische Militär verfolgt Regimegegner zunehmend auch über die Grenze ins Nachbarland Libanon und provoziert damit schwere Grenzzwischenfälle. So sei eine syrische Militärstreife nahe der Ortschaft Al-Mounseh 200 Meter tief in libanesisches Staatsgebiet eingedrungen, um fliehende Syrer zu verfolgen, teilte die libanesische Armee mit. Auch ein libanesisches Militärfahrzeug sei durch Schüsse aus Syrien beschädigt worden.

Stunden später schossen syrische Soldaten nahe der Ortschaft Dschabal al-Kenaiseh aus Syrien heraus auf libanesisches Staatsgebiet. Ein libanesischer Zivilist wurde verletzt. Die Schüsse trafen mehrere Wohnhäuser in dem Ort, meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Im Grenzbezirk Akkar an der Grenze zu Syrien leben hunderte syrische Flüchtlinge. Sie flohen vor den syrischen Sicherheitskräften, die die im März aufgeflammten anhaltenden Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad blutig unterdrücken.

Syrien unterhielt bis 2005 Besatzungstruppen im Libanon. Es übt bis heute einen gewissen Einfluss auf den libanesischen Sicherheitsapparat aus. Grenzzwischenfälle bemüht man sich deshalb in der Regel herunterzuspielen. Zugleich ist der Libanon zwischen pro- und anti-syrischen Parteien tief gespalten. Die derzeitige Regierung wird von der pro-syrischen schiitischen Hisbollah-Bewegung kontrolliert.

Bei den Unruhen in dem Land sind nach UN-Schätzungen seit März mindestens 2600 Menschen ums Leben gekommen. Die syrische Regierung dementiert das und spricht von 1400 Toten. Allerdings verweigert die Staatsführung de UN den direkten Zugang zu den Opfern im Land.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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