Politik

Vorerst sicher vor Diktator und Rebellen Syrische Flüchtlinge landen in Hannover

Die 107 Syrer sind die ersten Flüchtlinge, die Deutschland in einer Sonderaktion aufnimmt.

Die 107 Syrer sind die ersten Flüchtlinge, die Deutschland in einer Sonderaktion aufnimmt.

(Foto: dpa)

5000 Syrer dürfen sich zusätzlich zu den bisherigen Asylbewerbern vor dem Bürgerkrieg retten und nach Deutschland kommen. Die ersten rund 100 Leute landen nun in Hannover. Sie sind vorerst sicher - und blicken bang in ihr Heimatland, das im Chaos versinkt.

Alles ist neu - besonders für die kleinen Flüchtlinge, wie diesen Zweijährigen. Sie genießen einige Momente der Sicherheit.

Alles ist neu - besonders für die kleinen Flüchtlinge, wie diesen Zweijährigen. Sie genießen einige Momente der Sicherheit.

(Foto: dpa)

In Hannover ist ein Flugzeug mit den ersten von 5000 syrischen Flüchtlinge gelandet, die Deutschland in einer Sonderaktion aufnehmen will. Die Maschine mit 107 Passagieren traf aus der libanesischen Hauptstadt Beirut ein. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich begrüßte die Syrer noch auf dem Rollfeld.

Der CSU-Politiker betonte, die europäischen Staaten müssten eine gemeinsame Lösung finden, wie mit den vielen Flüchtlingen umzugehen sei. Friedrich schloss die Aufnahme weiterer Flüchtlinge in Deutschland nicht aus. "Ich werde darauf drängen, dass wir möglichst schnell eine europäische Flüchtlingskonferenz einberufen", sagte Friedrich. "Ich glaube, dass wir am Ende eine europäische Antwort brauchen. Deutschland gibt die Richtung vor, und die anderen müssen nachziehen, auch aus humanitären Gründen."

27.000 Syrer insgesamt

Bislang habe Deutschland das Kontingent der Syrien-Flüchtlinge auf 5000 begrenzt. "Wir werden neue Beschlüsse fassen müssen, wenn der Druck wächst", sagte Friedrich. Schon jetzt nehme Deutschland monatlich zusätzlich rund 1000 Asylbewerber aus Syrien auf, so dass sich die Zahl bis Jahresende auf etwa 27.000 addieren werde.

Die Flüchtlinge sollten noch am Nachmittag in das Durchgangslager Friedland bei Göttingen gebracht werden. Sie bleiben dort zwei Wochen. Während dieser Zeit werden ihnen erste Kenntnisse über Sprache und Land vermittelt. Danach werden sie auf die Bundesländer verteilt. Viele Flüchtlingsheime sind aber längst überfüllt, neue müssen eingerichtet werden. Im Berliner Stadtteil Hellersdorf regt sich deshalb schon seit vielen Wochen heftiger Protest auch von Rechtsextremen.

Quelle: ntv.de, jtw/dpa

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