Politik

Protest gegen Bruch der Waffenruhe Syrische Opposition setzt Verhandlungen aus

Ein Bewohner aus Aleppo bahnt sich seinen Weg durch die Trümmer der Stadt.

Ein Bewohner aus Aleppo bahnt sich seinen Weg durch die Trümmer der Stadt.

(Foto: REUTERS)

Im Norden Syriens nimmt die Gewalt in den vergangenen Tagen wieder deutlich zu. Regime-Truppen versuchen, gegen Rebellen in Aleppo vorzugehen und brechen aus Sicht der syrischen Opposition dabei gleich mehrfach die Waffenruhe.

Aus Protest gegen den Bruch der Waffenruhe und mangelnder Fortschritte bei der Versorgung Notleidender nimmt Syriens Opposition vorerst nicht mehr offiziell an den Genfer Friedensgesprächen teil. Das Hohe Verhandlungskomitee der Regimegegner (HNC) habe nach einer mehrstündigen Sitzung den Entschluss gefasst, die Verhandlungen zu vertagen, erklärte Oppositionssprecher Riad Nassan Agha auf seiner Facebookseite. Der Beschluss bedeute aber keinen Rückzug von den Gesprächen.

UN-Vermittler Staffan de Mistura erklärte nach einem Treffen mit einer kleinen Delegation der Opposition, er habe gehört, dass der HNC seine "formale Teilnahme" an den Verhandlungen aussetze. Die Vertreter der Opposition wollten jedoch in Genf bleiben. "Wir werden unsere Diskussionen mit allen Seiten fortsetzen", sagte de Mistura. "Annäherungsgespräche sind sehr flexibel." Niemand könne jedoch bestreiten, dass die derzeitigen Kämpfe in Syrien "besorgniserregend" seien und die humanitäre Hilfe zu langsam vorankomme.

Syriens Opposition hatte dem Regime in den vergangenen Wochen immer wieder vorgeworfen, gegen die seit Ende Februar geltende Waffenruhe zu verstoßen. Zuletzt hatte die Gewalt vor allem im Norden Syriens stark zugenommen. Dort starteten Anhänger des Regimes eine Offensive, um die Rebellen in der Stadt Aleppo von der Außenwelt abzuschneiden. Mehrere Rebellengruppen drohten zugleich mit Vergeltung.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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