Politik

Koalition mit "altem Regime" möglich Syriza ist bereit, mit Idealen zu brechen

Alexis Tsipras war als Ministerpräsident zurückgetreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen.

Alexis Tsipras war als Ministerpräsident zurückgetreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Alexis Tsipras wird es richtig eng: Kurz vor der Parlamentswahl liefert sich seine Partei mit den Konservativen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Syriza öffnet sich nun für eine mögliche Regierungskoalition, die sie bisher ausgeschlossen hatte.

Angesichts knapper Umfragen schließt Griechenlands Ex-Regierungschef und Syriza-Vorsitzender Alexis Tsipras gut zwei Wochen vor der Parlamentsneuwahl eine Koalition mit den Sozialdemokraten nicht mehr kategorisch aus. Bedingung für ein Regierungsbündnis mit der sozialdemokratischen Pasok sei, dass sich deren neue Vorsitzende Fofi Gennimata "von der Rechten distanziert", sagte Tsipras dem Fernsehsender Kontra.

Eigentlich hoffte der nach wie vor populäre Syriza-Chef, der nach einem dramatischen Kurswechsel die Bedingungen der Geldgeber für ein drittes Rettungspaket akzeptiert hatte, bei der Wahl am 20. September eine absolute Mehrheit für seine Linkspartei zu erreichen. Nach mehreren Umfragen liegen Syriza und die konservative Nea Dimokratia (ND) derzeit aber fast gleichauf bei rund 25 Prozent.

Bislang hatte Tsipras eine Zusammenarbeit mit den Parteien des "alten Regimes" - zu denen er die langjährige Regierungspartei Pasok zählt - ausgeschlossen. In dem Fernsehinterview sagte er nun, Pasok-Chefin Gennimata habe eine rechte Position und nicht die Position der europäischen Sozialdemokraten eingenommen. "Wenn sich das nicht ändert - und ich wäre froh, wenn es sich ändert - gibt es keine Perspektive für eine Kooperation."

Tsipras' bisheriger Koalitionspartner, die rechtsgerichteten Unabhängigen Griechen (Anel), könnten bei der Wahl an der Dreiprozenthürde scheitern. Pasok liegt zwar selbst nur bei rund fünf Prozent, allerdings hatte Gennimata Anfang der Woche beschlossen, ein Bündnis mit der gemäßigten kleinen Linkspartei Dimar zu bilden.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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