Die TV-Duelle von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Unions-Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) versprechen die spannendsten des Jahres zu werden. Jetzt haben sich die Kontrahenten gemeinsam mit den Fernsehanstalten auf die Termine geeinigt: Der Streit der beiden Politiker wird am 25. August und am 8. September vor den Kameras öffentlich-rechtlicher und privater Sender ausgetragen. Und das zur besten Sendezeit: jeweils um 20.15 Uhr.

Die Moderationen sollen bei den Öffentlich-Rechtlichen Sabine Christiansen (ARD) und Maybrit Illner (ZDF) übernehmen, bei den Privaten werden Peter Limbourg (N24) und Peter Kloeppel (RTL) die Gespräche leiten. Das teilte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender in Berlin mit. Die Duelle werden live gleichzeitig in ARD und ZDF bzw. RTL und Sat.1 ausgestrahlt. Auch n-tv wird die Gespräche live übertragen.

Wie es heißt, wollen Schröder und Stoiber stehend und ohne Zuschauer debattieren. Die reine Redezeit werde 75 Minuten betragen.

Im Vorfeld hatte auch die FDP ihren Anspruch an einer Teilnahme an den Gesprächen bekundet. Doch dies wiesen die Fernsehanstalten zurück. FDP-Chef Guido Westerwelle hatte angekündigt, er wolle die TV-Duelle zwischen Schröder und Stoiber juristisch verhindern, wenn er nicht daran teilnehmen dürfe. RTL-Chefredakteur Hans Mahr sagte, die TV-Anstalten würden gerne ein Duell zwischen Westerwelle und dem Grünen-Spitzenkandidaten, Außenminister Joschka Fischer, übertragen.

Die Duelle zwischen Schröder und Stoiber sind die ersten ihrer Art in Deutschland: Noch nie trafen die Spitzenkandidaten der großen Parteien so kurz vor der Wahl zu einem Streit vor den Fernsehkameras aufeinander. Zuletzt hatte Kanzler Helmut Kohl 1998 eine entsprechende Aufforderung von Herausforderer Schröder zurückgewiesen.