Politik

Wulff gegen Verharmlosung der DDR Täter verhöhnen ihre Opfer

Bundespräsident Wulff während der Eröffnung der Dauerausstellung "Stasi. Die Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit".

Bundespräsident Wulff während der Eröffnung der Dauerausstellung "Stasi. Die Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit".

(Foto: dpa)

Mut und Zivilcourage von DDR-Bürgerrechtlern müssten mehr gewürdigt werden, sagt Bundespräsident Wulff. Stattdessen würden Täter immer dreister ihre Opfer verhöhnen. Dies sei empörend, sagt Wulff bei der Eröffnung einer Ausstellung über die Stasi.

Bundespräsident Christian Wulff hat eine stärkere Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur gefordert. Verharmlosung dürfe nicht hingenommen werden, sagte Wulff bei der Eröffnung einer Ausstellung über die DDR-Staatssicherheit.

Es sei empörend, dass Täter ihre einstigen Opfer immer dreister verhöhnten sagte der Bundespräsident. Zu wenige früher Verantwortliche empfänden Scham. "Wir müssen ihnen lauter und vernehmlicher widersprechen", forderte Wulff. Mut und Zivilcourage von früheren DDR-Bürgerrechtlern müssten mehr gewürdigt werden.

"Zukunft der Demokratie"

Es sei erschreckend, wie verklärend viele heute im Rückblick auf die DDR blickten und dabei Menschenrechtsverletzungen und Unfreiheit ausblendeten, unterstrich Wulff. Er kündigte eine eigene Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Zukunft der Demokratie" an. Junge Leute sollten mit Zeitzeugen zusammenkommen. Es sollten auch weitere Orte zur Aufklärung und Mahnung geschaffen werden.

Die Ausstellung in der Nähe des früheren Grenzkontrollpunktes Checkpoint Charlie über Geschichte und Struktur der DDR-Staatssicherheit wurde am 21. Jahrestag der Erstürmung der Stasi-Zentrale eröffnet. Daran nahmen neben Wulff auch die Chefin der Stasiunterlagen-Behörde, Marianne Birthler, sowie einstige DDR- Oppositionelle teil.

Am 15. Januar 1990 hatten wütende DDR-Bürger den Stasi-Hauptsitz im Stadtteil Lichtenberg besetzt und damit das Ende des Überwachungsapparates besiegelt. Damit wurden viele Akten vor der Vernichtung gerettet.

Quelle: ntv.de, dpa

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