Drohnenangriffe in Pakistan Taliban drohen USA und Europa
03.09.2010, 20:50 UhrDer pakistanische Ableger der Taliban entwickelt ein zunehmend gefährliches Eigenleben. Nach mehreren Drohnenangriffen gegen Taliban-Stützpunkte droht die Organisation Attentate in Europa und den USA an.

Im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan haben sich die Taliban fest etabliert.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die pakistanischen Taliban haben mit Anschlagsdrohungen auf ihre Einstufung als Terrororganisation durch die USA reagiert. Die Islamisten kündigten Anschläge in den Vereinigten Staaten und in Europa an. "Bald werden wir auf die USA und Europa zielen, wir werden die Drohnenangriffe vergelten", sagte Qari Hussain, ein Kommandeur der pakistanischen Tehreek-e-Taliban-Gruppe in Telefonaten mit verschiedenen Nachrichtenagenturen.
"Wir kümmern uns nicht darum, dass sie uns zu einer Terrororganisation erklärt haben", sagte Hussain alias Ustad-e-Fidaeen ("Lehrer von Selbstmordattentätern") weiter. Die USA und ihre Verbündeten hätten Angst. Hussain kündigte "mehr Attacken in Pakistan und Afghanistan" an sowie "gegen Amerikaner und ihre Verbündeten, wo auch immer sie sind".
Neu auf der Terrorliste
Die USA hatten den pakistanischen Ableger der radikalislamischen Taliban am Mittwoch auf ihre Schwarze Liste der Terrororganisationen gesetzt. Dadurch werden sie mit einer Vielzahl von Strafmaßnahmen belegt wie das Einfrieren aller Guthaben in den USA, Einreiseverbote für ihre Mitglieder sowie Strafmaßnahmen für jeden, der materielle Hilfe für die Vereinigung leistet.
Bei zwei US-Drohnenangriffen in den pakistanischen Stammesgebieten im Nordwesten des Landes wurden am Freitag mindestens zehn mutmaßliche Aufständische getötet. Vier Menschen wurden getötet, als eine Drohne drei Raketen auf ein Auto in der Kleinstadt Datta Khel feuerte, wie pakistanische Vertreter sagten. Datta Khel liegt rund 30 Kilometer östlich von Miranshah, der regionalen Hauptstadt. Sechs Menschen kamen nach Angaben von Sicherheitskräften bei einem Drohnenangriff auf ein Rebellenlager bei Miranshah ums Leben.
Quelle: ntv.de, AFP/rts