Politik

Warschau: Video echt Taliban köpfen Polen

Das grausame Video von der Ermordung eines von radikal-islamischen Extremisten in Pakistan verschleppten polnischen Ingenieurs ist nach Ansicht der polnischen Regierung echt. Das Schlimmste sei zu bestätigen, sagte Polens Außenminister Radoslaw Sikorski in Warschau. Für den Fund der Leiche gab es jedoch zunächst keine Bestätigung.

Polen habe mit allen verfügbaren Mitteln auf die pakistanischen Behörden in Islamabad Druck ausgeübt, um die Freilassung des Mannes zu erwirken, versicherte Sikorski. Er kündigte die Verfolgung und die Bestrafung der Täter an. "Verantwortlich für diesen Mord sind Mörder", sagte Sikorski. Polen werde Pakistan zur Übergabe der Leiche des Getöteten auffordern, sagte Vize-Außenminister Jacek Najder.

Der Ingenieur war in Pakistan für die in der Region ansässige polnische Ölfirma Geofizyka Krakow tätig, die an der Erschließung von Erdöl- und Erdgasfeldern arbeitet. Er wurde am 28. September im Bezirk Attock, etwa hundert Kilometer westlich von Islamabad, aus seinem Auto entführt. Seine beiden Fahrer und sein Leibwächter wurden auf der Stelle getötet. Die Region liegt in der Nähe der Stammesgebiete, in denen die pakistanische Armee gegen militante Islamisten kämpft. Der Ingenieur wurde nach Taliban-Angaben in der Stammesregion Süd-Waziristan getötet. Der 42-Jährige war Vater eines 13-jährigen Sohnes.

Lösegeld abgelehnt

Die Extremisten hatten mit der Entführung versucht, von der Regierung in Islamabad die Freilassung festgenommener Islamisten zu erpressen. Den Islamisten zufolge boten die Regierungen Polens und Pakistans ihnen Lösegeld an, dies allein hätten sie aber abgelehnt. Polens Regierungschef Donald Tusk hatte die Zahlung eines Lösegelds nach eigenen Angaben abgelehnt. Auf dem Video ist zu sehen, wie der 42-jährige Pole auf Fragen seiner Entführer die polnische Regierung drängt, ihre 1100 Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. In der nächsten Szene ist er mit verbundenen Augen zu sehen, dann wird gezeigt, wie er mit einem Messer geköpft wird.

Ein Sprecher der Entführer, der sich als "Mohammed" ausgab, hatte am Samstag Medien über den Tod des Entführten informiert. Der Mann sei nach Ablauf eines Ultimatums an die Regierungen Pakistans und Polens geköpft worden, sagte der Sprecher. Das Video von der Enthauptung wurde in Auszügen vom privaten TV-Nachrichtensender Duniya ausgestrahlt.

Quelle: ntv.de

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