Politik

Massaker in Mexiko Tatverdächtige festgenommen

Die Polizei im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca hat nach einem Massaker an 26 Bauern 16 Tatverdächtige festgenommen. Sie sollen die aus einem Nachbarort stammenden Opfer mit großkalibrigen Waffen niedergemetzelt haben. Hintergrund des Massakers ist offenbar ein seit Jahrzehnten schwelender Streit um Landbesitz in der Sierra Madre del Sur, rund 500 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt.

Unter den Festgenommenen befinden sich nach Presseberichten auch einige Kommunalpolitiker. Laut Staatsanwaltschaft waren die aus Santiago Textilan stammenden 26 Bauern am Freitagabend in einem Lastwagen auf dem Heimweg von einem Sägewerk, als 15 schwerbewaffnete Männer sie anhielten, zum Aussteigen zwangen und erschossen. Lediglich der Fahrer des Lkw, sein Sohn und zwei Jugendliche überlebten.

Am Wochenende rückten Einheiten der Armee in die Gemeinde Santo Domingo Teojomulco ein, aus der die Täter stammten. 23 Schusswaffen wurden sichergestellt, darunter auch die in Drogenhändlerkreisen verbreiteten russischen Schnellfeuergwehre vom Typ Kalaschnikow.

Die Bergregion zwischen der Stadt Oaxaca und dem Pazifik, deren Bewohner seit jeher in großer Armut leben, ist seit Jahrzehnten Schauplatz von Besitzstreitigkeiten um mehrere Tausend Hektar Ackerland. Seit Mitte der Neunziger Jahre operiert dort auch eine linksextreme Guerilla, die Revolutionäre Volksarmee (EPR). Zudem treiben Banden von Drogenhändlern ihr Unwesen. Die Behörden halten auch einen Racheakt für möglich.

Das Massaker vom Freitag ist nicht das erste in der Region. Ähnliche Gewaltausbrüche gab es 1986, 1995 und 1998, bei denen jeweils zwischen 15 und 20 Menschen getötet wurden.

Quelle: ntv.de

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