Politik

Auspfiff Tausende Metaller im Warnstreik

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie bleiben die Fronten hart. Im Süden Deutschlands gingen am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben rund 15.000 Arbeitnehmer auf die Straße. Der Schwerpunkt der Aktionen lag in Bayern, wo 7.000 Metaller in den Warnstreik traten. In Offenburg (Baden-Württemberg) beteiligten sich etwa 4.000 Beschäftigte an einer Kundgebung. Weitere 4.000 Arbeitnehmer aus Hessen und Rheinland-Pfalz protestierten vor dem Mainzer Rathaus.

Die Gewerkschaft fordert bundesweit 6,5 Prozent mehr Einkommen und einen ersten Anpassungsschritt für einen gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) für Arbeiter und Angestellte. Die Arbeitgeber bieten jeweils zwei Prozent mehr Geld für die Jahre 2002 und 2003.

Nächste Woche bundesweite Warnstreiks

Bei Warnstreiks sollen am Donnerstag noch ausgeweitet werden. In Bayern hat die IG Metall mehr als 30.000 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Der IG Metall-Bezirksleiter von Baden-Württemberg, Berthold Huber, kündigte "eine ganze Welle von Warnstreiks" in den kommenden beiden Wochen an. "Wir tun dies nicht, weil wir Rabatz wollen, sondern wir tun dies, um unseren berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen und um die Arbeitgeber zu einem akzeptablen Angebot zu bewegen", betonte Huber.

IG-Metall-Vize Jürgen Peters sagte bei einer Kundgebung in Mainz, das Angebot der Arbeitgeber sei eine Kampfansage. Lohnverzicht schaffe keine Arbeitsplätze. "Lohnverzicht erwürgt die Wirtschaft." Für die kommende Woche kündigte er die erste bundesweite Warnstreikwelle mit zehntausenden Metallern an.

Schröder soll sich 'raushalten

Huber kritisierte die Äußerungen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu den laufenden Tarifverhandlungen. Schröder hatte moderate Lohnabschlüsse und eine schnelle Einigung der Tarifparteien gefordert. In der Vergangenheit habe sich der jeweilige Kanzler mehrfach in Verhandlungen eingeschaltet. "Das ist meistens nicht gut ausgegangen", sagte Huber der "tageszeitung" (Donnerstag).

Der Sprecher des Verbands des bayerischen Metall- und Elektroindustrie, Peter Thelen, warf der Gewerkschaft vor, mit den Aktionen die Auftragslage der Unternehmen und damit auch Arbeitsplätze zu gefährden: "Der Schwarze Peter liegt bei der IG Metall, wenn es volkswirtschaftliche Schäden gibt."

Quelle: ntv.de

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